Preisverleihung 2024 an Prof. Dr. Eva Illou
Im Rahmen eines Senatsempfang wurde der Aby Warburg-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg 2024 an die französisch-israelische Soziologin Prof. Dr. Eva Illouz überreicht. Eva Illouz wird für ihre wegweisende Forschung im Bereich der Soziologie der Emotionen ausgezeichnet. Sie zeigt, wie kollektive Emotionen und moderne Konsumkultur das soziale und politische Leben prägen. Illouz steht damit in der Tradition des Namensgebers des Preises, Aby Warburg, für den die Rolle von Gefühlen in visuellen Kulturen ein zentrales Forschungsthema war. Neben ihren wissenschaftlichen Tätigkeiten bezieht Illouz immer wieder deutlich Position für das Existenzrecht Israels und gegen den weltweit aufkeimenden Antisemitismus.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit dem Aby Warburg Preis ehren wir drei Intellektuelle, eine Preisträgerin und einen Preisträger und einen Namensgeber, die sich mit unserem kulturellen und sozialen Miteinander, unseren Werten, Bildern und Emotionen befassen. Gerade Eva Illouz nimmt dabei immer wieder auch zu aktuellen Themen Stellung. Sie beharrt darauf, dass die Ideen der Achtsamkeit, des Respekts und der Anerkennung uneingeschränkt gelten müssen und Solidarität sich erst dann vollständig entfaltet, wenn sie nicht nur der eigenen Gruppe, sondern auch anderen entgegengebracht wird. Sie verteidigt damit auch die Errungenschaften der Moderne, die uns derzeit zwischen den Fingern zu zerrinnen drohen. Mit der Preisverleihung wollen wir nicht nur die wissenschaftliche Leistung der Geehrten würdigen, sondern auch für ihre Haltung und ihren Beitrag für das öffentliche Gespräch danken.“
Programm des Senatsempfanges:
- Begrüßungsrede von Senator Dr. Carsten Brosda
- Überreichung des Aby Warburg-Förderpreises an Dr. Hans Christian Hönes mit einer Laudatio von Prof. Dr. Bill Sherman, Direktor des Warburg Instituts der Universität London
- Überreichung des Aby Warburg-Preises an Prof. Eva Illouz mit einer Laudatio von Prof. Dr. Cornelia Zumbusch, Direktorin des Warburg-Haus Hamburg
- Musikalische Begleitung des Abends durch das Ensemble Resonanz
Über den Aby Warburg-Preis
Der Preis wurde nach dem richtungweisenden Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg (1866-1929) benannt. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg stiftete ihn 1979 für Persönlichkeiten des Geisteslebens, deren Denken und Forschen im Sinne Warburgs die wissenschaftlichen Disziplinen übergreifen. Er wird seit 1980 alle vier Jahre verliehen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
An Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wird zusätzlich ein Stipendium in Höhe von 10.000 Euro vergeben.
Der Name des Preises wurde im November 2012 von Aby M. Warburg-Preis in Aby Warburg-Preis geändert.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Aby Warburg-Preises
- 2020 Prof. Dr. Georges Didi-Huberman, Paris
- 2016 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Sigrid Weigel
- 2012 Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Warnke
- 2008 Prof. Dr. Werner Hofmann
- 2004 Prof. Dr. Horst Bredekamp
- 2000 Prof. Dr. Natalie Zemon Davis
- 1996 Prof. Claude Levi-Strauss, Paris
- 1992 Prof. Dr. Carlo Ginzburg, Bologna
- 1988 Prof. Dr. Michael Baxandall, London
- 1984 Prof. Meyer Schapiro, New York
- 1980 Prof. Jan Bialostocki, Warschau