Jury-Kommentar
„Die Jury hatte es bei der Auswahl der zu fördernden Projekte nicht leicht. Es wurden auffallend viele künstlerisch herausragende und intersektional diversitätsorientierte Projekte eingereicht: Zahlreiche Akteur*innen aus verschiedenen Communities in der Hamburger Kulturszene setzen sich dafür ein, das Interkulturelle zu überwinden oder haben es bereits hinter sich gelassen. Im besten Sinne einer postmigrantischen Gesellschaft feiern sie transkulturelle Diversität in vielfältigen künstlerischen Genres und Konstellationen.
Ein besonderes Augenmerk legten wir auf intersektionale und machtkritische Ansätze. Neben der fachlichen Begutachtung der künstlerischen Konzepte stellten wir uns Fragen wie: Wer ist wie beteiligt? Wer hat eine Stimme? Wer wird sichtbar, und durch wen? Wem kommt das Projekt zugute? Wie wird das Publikum erreicht und angesprochen? Wie nachhaltig ist das Projekt? Trotzdem lag der Fokus stark auf der Aufrechterhaltung der Kontinuität künstlerischer Aktivitäten, da im letzten Jahr viele neue Projekte und Nachwuchskünstler*innen unterstützt wurden.
Leider ändert sich unsere Empfehlung an die Stadt Hamburg nicht. Wir raten weiterhin dazu, sich als diversitätssensible Kulturstadt klar zu positionieren und dies auch durch eine umfassendere finanzielle Unterstützung zum Ausdruck zu bringen.
Wir empfehlen auch Antragsteller*innen weiterhin, sich um diese Förderung zu bewerben, jedoch die Höhe der Fördermittel, die wir gewähren können, zu berücksichtigen.
Wir wünschen den geförderten Projekten ebenso wie allen anderen, die sich in Hamburg für vielfaltssensible und diskriminierungskritische Kultur stark machen, viel Erfolg und freuen uns auf die Umsetzung!“
Mitglieder der Fachjury
Mohammed Ghunaim, Referent für Diversität des Thalia Theaters, Dr. Nana Kintz, Kunsthistorikerin und Pascal Schmidt, Tänzer*in, Workshopleiter*in und Choreograf*in.
Förderung aus der Kultur- und Tourismustaxe
Mit insgesamt 405.000 Euro aus der Kultur- und Tourismustaxe werden Festivals mit überregionaler Strahlkraft zu interkulturellen Themen gefördert.