Mediendialog Hamburg 2025
Die Medien- und Digitalbranche diskutiert beim Mediendialog Hamburg 2025 neue Perspektiven für eine starke demokratische Öffentlichkeit mit einer Grundsatzrede "Demokratische Öffentlichkeit unter Druck - Nur Mut, Europa!" von Navid Kermani.
Wie können die starken Demokratien Europas ihre gemeinsamen Werte gegen den Druck extremistischer Strömungen von innen und außen erhalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Diskussion beim traditionellen Senatsempfang zum Mediendialog im Rathaus am 13. Mai. Wie kommen wir in der Öffentlichkeit wieder stärker zu positiven Erzählungen und welche unterschiedlichen Positionen gibt es bei der Regulierung von Medien-Plattformen zwischen Deutschland und der EU gegenüber den USA? Auch um diese Themen drehten sich die Gespräche des Mediendialogs, der der Branche ein regelmäßiges Forum zum konstruktiven Austausch über aktuelle Entwicklungen und Trends bietet. Der Schriftsteller und Publizist Dr. Navid Kermani lieferte mit seiner Grundsatzrede die Botschaft der Stunde: „Nur Mut, Europa!“
Statements zum Mediendialog
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Die europäische Regulierung von Medien-Plattformen ist ein Schritt der Zivilisierung des digitalen Raums, der Nutzerinnen und Nutzer vor Betrug, Hasskommentaren und Fake News schützen soll. Sie ist eine Absage an das Recht des Stärkeren und sollte als ‚European Way‘ zur Gestaltung der digitalen Welt weiterverfolgt werden. Dafür zu sorgen, dass wir mehr Spielräume und weniger Abhängigkeit von den großen US-Plattformen haben, dass mehr Start-ups, neue Tools und Innovationen aus Europa kommen, das wäre eine gute Antwort auf den libertären Zeitgeist, der Europa zu schaffen macht und unsere Zukunft gefährdet.“
Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda: „Wir wollen in Europa der Medien- und Digitalwirtschaft einen verlässlichen Rahmen bieten, der die Meinungsfreiheit ebenso sichert, wie das aufgeklärte öffentliche Gespräch. Ich bin froh, dass wir gemeinsam mit führenden Persönlichkeiten der deutschen Medien- und Digitalbranche nach Antworten dafür suchen, wie unsere Vorstellungen von einer demokratischen Öffentlichkeit verteidigt werden können.“
In seiner Grundsatzrede mit dem Titel „Ende des Westens, Zukunft Europas?“ setzte sich Navid Kermani mit den Brüchen der transatlantischen Beziehungen und einer eigenständigen Zukunft Europas auseinander. Im Anschluss an die Rede diskutierte er mit Senator Carsten Brosda und der Moderatorin und TV-Journalistin Pinar Atalay (RTL).
New Leaders' Forum
Begleitend zum Mediendialog fand das New Leaders‘ Forum für junge Managerinnen und Manager aus der Medienbranche statt. Die Runde diskutierte den Umgang mit KI in der Medien- und Kreativwirtschaft.
Konferenz zum Mediendialog am 14. Mai
Auch bei der Mediendialog-Konferenz am Folgetag ging es um die Herausforderungen für die Medienbranche durch den Siegeszug von KI. Außerdem wurde der aktuelle Stand der europäischen Medienregulierung auf den Prüfstand gestellt. Die führenden Verantwortlichen der deutschen Medien- und Kommunikationsbranche diskutierten mit dem Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Senator Dr. Carsten Brosda darüber, welchen Handlungsbedarf es zu diesen Themen gibt und wo Kooperationen der Akteure sinnvoll sein können. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren führende Köpfe der Medien- und Digitalwirtschaft wie die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Funke Mediengruppe Julia Becker, NDR-Intendant Joachim Knuth, ProSiebenSat.1-Vorstand Markus Breitenecker, ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke sowie Hubert Burda Media-Vorstand Philipp Welte.