Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Es ist fast 50 Jahren her, dass aus St. Nikolai ein Mahnmal gegen den Krieg wurde. Heute ist die im Juli 1943 zerbombte neugotische Hauptkirche ein ganz besonderer Erinnerungsort und zugleich ein Wahrzeichen Hamburgs, das weit über die Stadtgrenzen hinauswirkt. Das ist ein außerordentlich großer Verdienst des Förderkreises Mahnmal St. Nikolai e.V., der die Gedenkstätte ständig neu erfindet und sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Ich freue mich sehr, dass unser Antrag erfolgreich war und der Prozess der Weiterentwicklung sowie die wichtige Arbeit an dem Gedenkort über die Bundesförderung „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit zwei Millionen Euro effektiv unterstützt wird. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen stellt darüber hinaus mindestens eine Million Euro Kofinanzierung für das Projekt bereit.“
Dr. Nele Fahnenbruck, Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V.: „Wir sind dankbar und freuen uns sehr über diese Wertschätzung des Mahnmals. Mit der Förderung können wir unsere Arbeit zukunftsfähig gestalten und unseren Ort zeitgemäß weiterentwickeln. Das Verstehen von Geschichte und die Auseinandersetzung mit Themen wie Krieg, Zerstörung und Frieden sind heute wichtiger denn je, um Perspektiven zu eröffnen und das Demokratieverständnis zu fördern.“
Mit dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ fördert der Bund seit 2014 herausragende Projekte der Baukultur und des Städtebaus in Deutschland. Anlässlich des 75. Geburtstages des Grundgesetzes lag 2024 ein Schwerpunkt des Programms auf Orten der Demokratiebildung und der Erinnerung. Das Bezirksamt Hamburg Mitte hatte in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) und dem Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V. einen Projektvorschlag zur Neuordnung des Mahnmals St. Nikolai eingereicht.
Die ehemalige Kirche St. Nikolai am Hopfenmarkt markiert die Keimzelle Hamburgs. Im Zweiten Weltkrieg in Teilen zerstört, war der Turm der neugotischen Kirche zeitweise das höchste Bauwerk der Welt. In den 1960er Jahren wurde die Ruine zu einem Mahnmal gegen den Krieg und Gewaltherrschaft ausgerufen. In den 1990er Jahren entstand auf Initiative des heutigen Vereins Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V. das heute bekannte Mahnmal St. Nikolai. Der Förderkreis hat 2013 im Kellergewölbe der Kirche ein Museum eingerichtet und informiert dort durch eine Dauerausstellung und wechselnde Formate über die historischen Ursachen und Folgen des Luftkrieges in Hamburg. Es werden zudem Bezüge hergestellt zu gegenwärtigen Konflikten und Kriegen, um den nationalen wie internationalen gesellschaftlichen Diskurs über die Bedeutung von Frieden, Freiheit und Demokratie zu fördern.
Die Stadt Hamburg verfolgt im Rahmen ihres Handlungskonzepts zur Aufwertung des öffentlichen Raumes in der Innenstadt unter anderem auch eine Neuordnung des Hopfenmarkts. Um die Innenstadt zukünftig auch als Wohnstandort zu entwickeln und die Nutzungsvielfalt zu erhöhen, sollen die öffentlichen Räume als ortsnahe Aufenthalts- und Erholungsräume qualifiziert werden. Die nun mit der Bundesförderung angestrebte bauliche Aufwertung des Mahnmals St. Nikolai soll somit auch zur Qualifizierung der umliegenden Quartiere beitragen. Im Schulterschluss mit der Stadt griff der Förderkreis den Impuls der Stadtentwicklung auf und legte eine Projektskizze zur Neuordnung des Mahnmals vor. Ein wesentliches Ziel ist die funktionale und gestalterische Verbesserung des Museumszugangs in Bezug zum Platz. Außerdem soll das Kellergewölbe zukünftig zu einem noch besser wahrnehmbaren Ort für Demokratiebildung werden.
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