Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Architektur und Städtebau geht uns alle an, davon ist Kristin Feireiss überzeugt. Ihr Credo lautet: Wir sind es, die das Universum Stadt ausmachen. Seit vierzig Jahren lockt Kristin Feireiss unermüdlich zur Auseinandersetzung mit unserer gebauten Umwelt. Ihr Architekturforum Aedes bietet klug kuratierte Ausstellungen und anregende Debatten mit Persönlichkeiten aus aller Welt. Sie ist eine unvergleichliche Botschafterin der Baukultur.“
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg: „Kristin Feireiss lebt Architektur – als Expertin, als Kommunikatorin und als Impulsgeberin. Sie gründete 1980 mit Aedes die erste Architekturgalerie der Welt in Berlin und setzt als Kuratorin von Ausstellungen und als Initiatorin eingreifender Debatten zur Architektur seither Maßstäbe, in Deutschland und auch international. Architektur ist für sie eine öffentliche Angelegenheit – diese Überzeugung vertritt Frau Feireiss auf ebenso kreative wie anregende Weise. Es ist ihre Leidenschaft, wichtige Akteurinnen und Akteure zu versammeln und ins Gespräch über Architektur und deren gesellschaftliche Verantwortung und stadträumliche Dimension zu ziehen.“
Den Fritz-Schumacher-Preis 2024 erhält die Architektur-Kuratorin Dr. h.c. Kristin Feireiss aus Berlin. Die beiden Nachwuchspreise gehen an Lea Hartmeyer von der TU Delft (NL) sowie an Thomas Lesch und Patrick Schneider von der Universität Stuttgart. Die Entscheidungen traf ein eingesetztes Kuratorium* aus Expertinnen und Experten unter Vorsitz der Architektin Jórunn Ragnarsdóttir.
Kristin Feireiss (geboren 1942 in Berlin), studierte Kunstgeschichte in Frankfurt/Main und arbeitete zunächst als Journalistin. 1980 gründete sie in ihrer Geburtsstadt das Architekturforum Aedes, das seitdem mit zahlreichen Ausstellungen und Debatten zu relevanten Fragen der Architektur- und Stadtentwicklung von sich reden macht. Seit 2009 firmiert Aedes als Metropolitan Laboratory im Ostteil Berlins. Feireiss hat zahlreiche Schriften zur Architektur und zu Architektur-Ausstellungen herausgegeben, z. B. „Brennpunkt Berlin. Politik, Stadtentwicklung, Kultur, Umweltschutz“ (1996), „Architecture in Times of Need: Make it Right – Rebuilding New Orleans' Lower Ninth Ward“ (2009) und „Hamburg in Dialogue. Seismograph City“ (2009). Kristin Feireiss leitete von 1996 bis 2001 das Niederländische Architekturinstitut in Rotterdam. 2007 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der TU Braunschweig.
Die Laudatio auf Kristin Feireiss hielt Kuratoriumsmitglied und Architekt Peter St John aus London, die Laudatio auf die Nachwuchspreisträgerin und die Nachwuchspreisträger die Vorsitzende des Kuratoriums und Architektin Jórunn Ragnarsdóttir aus Berlin.
*Dem Kuratorium des Fritz-Schumacher-Preises 2024 unter Vorsitz von Jórunn Ragnarsdóttir (Architektin, Berlin) gehörten an: Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, Prof. Katja-Annika Pahl (Architektin, Hamburg), Karin Loosen (Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer und Vorstandsmitglied der Bundesarchitektenkammer), Dr. Anna Joss (Leiterin des Denkmalschutzamtes Hamburg), Peter St John (Architekt, London) sowie Tobias Goevert (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen).
Hintergrund Fritz-Schumacher-Preis
Ursprünglich wurde der Fritz-Schumacher-Preis 1949 durch den Hamburger Industriellen und Mäzen Alfred Toepfer ins Leben gerufen, um nach dem Krieg ein neues Bewusstsein für Bauqualität zu schaffen. Seit 2007 verleiht die Freie und Hansestadt Hamburg die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung und ehrt damit Persönlichkeiten, die sich durch beispielhafte und herausragende Leistungen auf internationaler Ebene sowie fachübergreifend auf den Gebieten des Städtebaus, der Architektur, des Ingenieurwesens und der Landschaftsplanung hervorgetan haben. Darüber hinaus werden zwei Nachwuchspreise als Reisestipendien in Höhe von je 2.500 Euro vergeben. Über die Vergabe des Fritz-Schumacher-Preises entscheidet ein Kuratorium, bestehend u. a. aus dem Oberbaudirektor, der Leitung des Denkmalschutzamtes und renommierten Fachleuten.
Der Preis ist nach dem Architekten, Stadtplaner, Schriftsteller, Hochschullehrer und Oberbaudirektor von Hamburg, Fritz Schumacher (4. November1869 bis 5. November 1947), benannt. Schumacher widmete sich in seinen Jahren als Oberbaudirektor der Gesamtgestalt der Stadt und erkannte die Bedeutung eines modernen Städtebaus für die Entwicklung der Großstadt. Dabei sah er eine bedeutende Aufgabe darin, volkswirtschaftliche, soziale und architektonische Ziele harmonisch miteinander zu verknüpfen. Herausragend war seine interdisziplinäre Arbeitsweise, die auch die Kunst einbezog. Schumacher hat das Gesicht Hamburgs nachhaltig geprägt. Die Stadt verdankt ihm markante Bauten wie das Museum für Hamburgische Geschichte, das Holthusenbad in Eppendorf oder die Davidwache auf der Reeperbahn, die bis heute für Solidität, Bürgergeist und Nutzungsfreundlichkeit stehen. Darüber hinaus schuf er vorbildliche neue Wohngebiete wie die Jarrestadt in Winterhude und zahlreiche stadtbildprägende Schulbauten.
Bisherige Preisträger des Fritz-Schumacher-Preises waren u. a.: Prof. Joachim Schürmann (2007), Prof. Peter P. Schweger (2010), Prof. Thomas Sieverts (2013), Prof. Bernhard Winking (2016) und der ehemalige Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter (2019).
Ein Portraitfoto der Preisträgerin können Sie unter https://www.hamburg.de/go/999890 herunterladen (Foto: Erik-Jan Ouwerkerk).
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