Etwa ein Viertel aller CO2-Emissionen werden in Hamburg durch private Haushalte verursacht. Dies liegt hauptsächlich an der Verwendung von fossilen Brennstoffen bei der Wärmeerzeugung und an einer schlechten Gebäudeeffizienz, so dass unnötig Wärme durch Dächer, Wände und Fenster verloren geht. Die energetische Sanierung von Wohngebäuden und die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung sind deshalb elementare Bausteine, um Hamburgs Klimaschutzziele zu erreichen.
Um insbesondere private Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern beim energetischen Sanieren zu unterstützen, führt die Stadt Hamburg im Rahmen der Kampagne „Jedes Haus kann Klimaschutz“ in der Heizperiode 2024/25 drei Pilotprojekte durch: In der vergangenen Woche startete der Energie-Express im Stadtteil Langenhorn (siehe auch www.hamburg.de/go/989944), bei dem Energieberaterinnen und -berater von Haustür zu Haustür ziehen und zu energetischen Sanierungsmöglichkeiten beraten. Als zweites Pilotprojekt beginnt heute die Datenerhebung für die Wärmelandkarte mit der Möglichkeit, einen digitalen Energiebericht abzurufen. Anfang 2025 folgt als drittes Pilotprojekt ein nachbarschaftliches Sanierungsmanagement.
Sämtliche Pilotmaßnahmen finden in ausgewählten Fokusgebieten statt. Die Auswahl der Gebiete erfolgte durch die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und basiert auf Kriterien wie dem Baualter, der Anzahl und Dichte von Ein- und Zweifamilienhäusern, und städtebaulichen Aspekten. Die Pilotmaßnahme wird im östlichen Wilhelmsburg (Bezirk Hamburg-Mitte), im Gebiet Marmstorf/Langenbek/Rönneburg (Bezirk Harburg) und in Othmarschen/Groß Flottbek (Bezirk Altona) durchgeführt.
Für die Erstellung der Wärmelandkarte hat die Stadt Hamburg das Team des MVV-Innovationsprojekts CLIMAP, eine Tochter des Energieunternehmens MVV aus Mannheim, beauftragt. Dafür wird CLIMAP Wärmebilder von Fassaden und Dächern der Gebäude mithilfe von Thermografie-Kameras aufnehmen.
Günstige Wetterlage am Wochenende für Aufnahme von Wärmebildern
„Für die Aufnahme von Wärmebildern sind kalte, trockene Herbst- und Winternächte eine ideale Voraussetzung. Die Wetterkonstellation am Wochenende eignet sich perfekt dafür, sodass wir heute beginnen werden“, erläutert Simon Gans, Programmleiter für digitale Stadtentwicklung bei MVV Regioplan. Zunächst wird ein mit Wärmebildkameras ausgestattetes Flugzeug bei Nacht Wärmebilder der Dächer aufnehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden mittels eines Spezialfahrzeugs Aufnahmen der Gebäudefassaden erstellt.
Erstellung einer Wärmelandkarte
Aus den erfassten Aufnahmen sowie aus weiteren gebäudespezifischen Informationen wie beispielsweise dem Baualter wird eine sogenannte Wärmelandkarte erstellt. Diese gibt Auskunft über den energetischen Zustand der Gebäude und deren Energieeinsparpotenziale. Eigentümerinnen und Eigentümer können über die Karte optional einen Energiebericht abrufen.
In der Wärmelandkarte werden keine Wärmebilder einzelner Gebäude, Personen oder Fahrzeugen veröffentlicht. Eigentümerinnen und Eigentümer, die einer Darstellung ihrer Immobilie bzw. der Nutzung in der Wärmelandkarte widersprechen möchten oder Rückfragen haben, können sich per E-Mail an info@climap.de wenden.
Energieberichte können im Frühjahr 2025 bestellt werden
Voraussichtlich im Mai 2025 liegen die Ergebnisse für die drei Gebiete vor, sodass interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Häuser thermografisch erfasst wurden, einen individuellen Energiebericht im Online-Portal www.climap.de bestellen können. In diesem Bericht ist der energetische Gebäudezustand veranschaulicht und es finden sich dort Hinweise zu Beratungsangeboten und Fördermöglichkeiten der Stadt Hamburg und des Bundes. Die Stadt Hamburg fördert den Bericht nach dem Windhundprinzip: Die ersten 200 Abrufe sind für die jeweiligen Eigentümerinnen und Eigentümer kostenfrei erhältlich, die folgenden 200 Abrufe kosten 9,95 Euro (der reguläre Preis ist 59,90 Euro).
Informationen zum energetischen Sanieren, zu Fördermöglichkeiten und zur Kampagne „Jedes Haus kann Klimaschutz“ sowie zu allen Pilotprojekten finden Sie unter www.hamburg.de/energetisch-sanieren.
Rückfragen der Medien
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Pressestelle
Telefon: 040 428402051
E-Mail: pressestelle@bsw.hamburg.de
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