Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Der neue Skatepark und der Pumptrack direkt am Rübenkamp sind der perfekte Schlussakkord nach fast 20 Jahren erfolgreicher Stadtteilentwicklung in Barmbek-Nord. Seit der Festlegung als Sanierungsgebiet im Jahr 2005 mit anschließender RISE-Förderung wurden unter anderem der Bahnhof Barmbek saniert und dessen gesamtes Umfeld umgestaltet, die Fuhle in eine beliebte Quartiersmeile verwandelt, die Zinnschmelze zu einem kulturellen Anker umgebaut sowie der Bert-Kaempfert-Platz am Museum der Arbeit in einen zentralen Treffpunkt verwandelt. Dafür hat Hamburg insgesamt rund 30 Millionen Euro öffentliche Mittel investiert und damit mehr als das zehnfache an privaten Investitionen ausgelöst. Vor allem bedanke ich mich bei den Menschen in Barmbek-Nord, die maßgeblich zu dieser Aufwertung und Stabilisierung beigetragen haben.“
Michael Werner-Boelz, Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord: „Barmbek rollt! Der neue Skatepark am Gleisbogen ist ein Highlight der erfolgreichen Stadtteilentwicklung im RISE-Fördergebiet Barmbek-Nord. Als Abschluss des Prozesses bietet er Kindern und Jugendlichen Raum zum Ausprobieren auf zwei, vier und mehr Rädern. Wir haben mit Unterstützung des Senats das Quartier über die letzten 20 Jahre lebenswerter gemacht und die Bereiche nördlich und südlich des Barmbeker Bahnhofs besser verknüpft. In der Fuhle haben wir Wohnen und Einzelhandel gestärkt, auf dem Bahnhofsvorplatz und im Bahnhofsumfeld das kulturelle und gesellschaftlichen Zentrum ausgebaut. Mit Freizeitangeboten, kulturellen Einrichtungen und einem Wochenmarkt schlägt hier nun das Herz Barmbeks.“
Christina Ebel, Geschäftsführerin BIG Städtebau GmbH: „Barmbek, der Startpunkt unserer Tätigkeit in der Freien und Hansestadt Hamburg! Wir durften das Bezirksamt Hamburg-Nord von der strategischen Vorbereitung, über die Umsetzung bis hin zum Abschluss des Transformationsprozesses im Fördergebiet begleiten. Wir haben dabei viel gelernt, uns den Herausforderungen in der Stadtentwicklung in Hamburg gestellt und sind seitdem mit einem Büro in der Stadt fest verankert. Wir bedanken uns für die intensive und gute Zusammenarbeit mit den Gebietskoordinator:innen des Bezirks, dem Sanierungsbeirat und den engagierten Akteur:innen vor Ort. Es konnte eine Vielzahl großer und kleiner Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Das Erreichte motivierte uns immer wieder, Neues zu wagen, Rückschläge zu verkraften und den Prozess weiter voranzutreiben. Das Ergebnis, ein lebenswertes Zentrum Barmbeks rund um den Bahnhof mit der Zinnschmelze als im wahrsten Sinne „Schmelztiegel“ der Kultur und der Begegnung im Stadtbezirk war alle Mühen wert.“
Durch das parallele Angebot von Skatepark und Pumptrack kann die Skatefläche primär von Skaterinnen und Skatern genutzt werden, während der Pumptrack für die Nutzung mit Sportgeräten wie Rollern, Inlinern oder BMX-Rädern zur Verfügung steht. Die Skateanlage entstand parallel zum Bahndamm an der Westseite der Grünfläche. Die einzelnen Elemente des Skatepark sind unter anderem Quarterpipes, Banks, London Gap, Pyramide mit Wallie-Ledge und Wallie-Rail, Wallie-Curb, Flatrail. Der Pumptrack ist eine speziell geschaffene Strecke für BMX-Rad, Laufrad und Scooter aber auch – schmalspurig – für geübte Inlineskaterinnen und -skater. Der Pumptrack ist als Rundkurs angelegt und mit speziellem Roll-Asphaltausgestattet.
Weitere Asphaltwege durchziehen als ergänzende Flächen für die unterschiedlichen „Roll-Aktivitäten“ das Gelände. Die Grünfläche wird größtenteils als Rasenfläche, ergänzt durch Strauch- und Gräser-Pflanzungen, ausgebildet. Neun klimaangepasste Bäume werden in der nächsten Pflanzperiode unter anderem zur CO2-Reduktion und zur Schattenspende gepflanzt. Bei der Auswahl der Grünpflanzungen liegt der Fokus auf Insektenfreundlichkeit sowie empfohlener Klimaverträglichkeit. Neue Sitzgelegenheiten sind aus einer massiven und robusten Holz- Stahl-Konstruktion hergestellt, damit diese der Nutzung auf dem Skatepark und Pumptrack standhalten. Insgesamt wird die Fläche über zwei barrierefreie Eingänge erschlossen, einmal von Norden über die Hellbrookstraße und einmal über den Rübenkamp. Ermöglicht wird das 1,79 Mio. Euro teure Projekt mit Skatepark und Pumptrack durch Fördermittel der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) in Höhe von 950.000 Euro, ergänzt durch Mittel der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Höhe von 540.000 Euro sowie Mittel der Finanzbehörde in Höhe von 300.000 Euro.
Der Barmbeker Gleisbogen
Der neue Skatepark und Pumptrack ist Teil einer grundlegenden Qualifizierung des sogenannten „Barmbeker Gleisbogens“ durch das Bezirksamt Hamburg-Nord. Der Gleisbogen ist aufgrund seines städtebaulichen Entwicklungspotenzials ein Schlüsselprojekt für den Gebietsentwicklungsprozess in Barmbek-Nord. Die Entwicklung des Geländes verfolgt eine verbesserte Ausnutzung des vorhandenen Flächenpotenzials, die Aufwertung des öffentlichen Raumes und die Sicherung der sozialen Infrastruktur für den Stadtteil unter Beibehaltung der vorhandenen Nutzungen (Kita, Bauspielplatz und eine Einrichtung des Selbsthilfevereins „Mook wat“ e. V.).
Das rund 32.000 qm große Areal am Rübenkamp entlang des Bahndamms zwischen Hellbrookstraße und Hufnerstraße befindet sich vollständig im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg. Im Rahmen der RISE-Gebietsentwicklung fand seit Anfang 2018 mit den am Gleisbogen ansässigen Akteuren eine intensive Beschäftigung zu der Entwicklung ihres Areals statt. Für den Bauspielplatz, der eine wichtige Institution der Daseinsvorsorge mit niedrigschwelligen Angeboten für Kinder und Jugendliche im Quartier ist, ergab sich dabei ein weitergehender Modernisierungsbedarf. Aufgrund der hohen Nutzungsintensität und des fortgeschrittenen Baualters, des Sanierungsstaus sowie der nicht ausreichenden Raumkapazitäten wurden Investitionen für einen adäquaten und zeitgemäßen Ersatzneubau notwendig. Der barrierefreie zweigeschossige Neubau (340 qm) befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Die Gesamtkosten des Ersatzneubaus umfassten rd. 2,45 Mio. Euro, die mit rd. 1,15 Mio. Euro überwiegend aus RISE-Mitteln der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen finanziert wurden. Weitere Mittelgeber waren die Finanzbehörde, die Sozialbehörde und die Bezirksversammlung Hamburg-Nord.
Die Flächen am nördlichen und am südlichen Ende des Gleisbogens bieten das Potenzial für die Ausgestaltung von besonderen Eingangssituationen für den Gleisbogen. Die Besonderheit des nördlichen Punktes an der Hellbrookstraße ist das historische, denkmalgeschützte Bahnviadukt der Hamburger Hochbahn, welches über die neu entstandene ca. 2.500 qm große Grünfläche mit Skatepark und Pumptrack führt. Die Anlage prägt nun gemeinsam mit dem markanten Bahnviadukt den Eingang im Norden.
Der südliche Punkt an der Hufnerstraße weist alten, erhaltenswerten Baumbestand auf und war innerhalb der gründerzeitlichen Stadterweiterung als kleiner grüner Stadtplatz ausgebildet. Hierfür befindet sich eine Neugestaltung in Planung, die soweit möglich auf die historische Situation Bezug nimmt (voraussichtlicher Beginn der Bauarbeiten Ende 2024).
Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)
Das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) fördert lebendige stabile Quartiere und damit den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Es fasst die Programme der Städtebauförderung unter einem Dach zusammen mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren. Die Lebensqualität in den Quartieren wird durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert.
Hamburg hat derzeit 28 RISE-Quartiere ausgewiesen, die in den verschiedenen Programmen der Städtebauförderung gefördert werden. Insgesamt werden 31 Fördergebiete gezählt, da einige Quartiere in mehreren Programmen der Städtebauförderung festgelegt sind.
Rückfragen der Medien
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
André Stark | Pressesprecher
Telefon: 040 42840 2586
E-Mail: pressestelle@bsw.hamburg.de
Bezirksamt Hamburg-Nord
Alexander Fricke | Pressesprecher
Tel.: 040 42804 2245
E-Mail: Pressestelle@hamburg-nord.hamburg.de