Durch ein Schulpraktikum bei einem Architekten und einem freiwilligen Praktikum nach der Schule bei einem Bauingenieur wusste ich immerhin schon, dass dieser Berufszweig für mich das Richtige ist. Dabei hat mich vor allem die Vielseitigkeit des Berufes angesprochen. Außerdem interessierte ich mich schon in der Schule für die technischen Unterrichtsfächer. Doch nach dieser grundsätzlichen Entscheidung stellten sich mir weitere Fragen. Ich musste mich entscheiden zwischen: Dual oder klassisch studieren? Welche Stadt? Welche Uni?
Irgendwann bin ich bei meinen Recherchen zufällig im Hamburger Abendblatt auf eine Stellenausschreibung der Stadt Hamburg gestoßen: Der klassische Studiengang „Umwelt- und Bauingenieurwesen“ an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) wird mit einem Praxisanteil in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) kombiniert. Das gefiel mir auf Anhieb sehr gut, da ich den bewährten Studiengang durchlaufen und trotzdem praktische Erfahrung sammeln kann. Ich habe damit eine für mich gute Mitte zwischen dem klassischen und dualen Studium gefunden. Nach meiner Bewerbung folgten ein Einstellungstest und später ein Vorstellungsgespräch.
Es hat tatsächlich geklappt. Ich bin seit dem 01.10.2020 an der TUHH immatrikuliert und als Werkstudentin in der BSW tätig. In meiner ersten Woche in der BSW habe ich das Amt für Bauordnung und Hochbau (ABH) kennengelernt und dort erst einmal eine Übersicht über die Strukturen der Hamburgischen Verwaltung und Einsatzbereiche von Bauingenieuren bekommen, Kolleginnen und Kollegen kennengelernt und zwei interessante Baustellen besucht. Zum einen die Sanierung der Brücke Amsinckstraße und zum anderen die Baustelle Überseequartier, die ich glücklicherweise Besichtigen durfte, obwohl es sich dabei um eine private Baustelle handelt. Aktuell lerne ich die Abteilung Fachkräftestrategie Technische Dienste kennen und erfahre, wie Projektmanagement ganz praktisch gehen kann. Auch wenn diese Abteilung nicht direkt etwas mit dem Beruf von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren zu tun hat und ich keine bestimmten Erwartungen hatte, bekomme ich viele neue Eindrücke. Die Probleme die hier behandelt werden waren mir zwar bekannt, aber die ausführlichen Strategien die hier entwickelt werden waren mir neu.
Nach einer theoretischen Phase an der TUHH, werde ich im Laufe der Zeit meine Tätigkeiten innerhalb der ABH wahrnehmen. Meine Praxisanteile in der Behörde kann ich angepasst an meinen Studienplan und mit Absprache flexibel festlegen. Ich bin sehr gespannt auf das, was mich noch erwartet!