Umfeld des neuen Fern- und Regionalbahnhofs am Diebsteich
Mit der Entscheidung der Deutschen Bahn, den Fern- und Regionalbahnhof Altona an den Standort Diebsteich zu verlagern, wurde ein Impuls gesetzt, der das Stadtgefüge langfristig ändern wird. Neben den eisenbahnrechtlichen und hochbaulichen Verfahren zur Realisierung des Bahnhofsneubaus wurde es daher auch notwendig, das Umfeld des zukünftigen Bahnhofs neu zu betrachten und Entwicklungsmöglichkeiten für das zentrale, vorwiegend gewerblich-industriell geprägte Gebiet am Diebsteich aufzuzeigen.
Aus diesen Gründen hat der Hamburger Senat im Jahr 2017 die Einleitung vorbereitender Untersuchungen nach dem Baugesetzbuch für die Bereiche östlich und westlich des neuen Bahnhofstandorts beschlossen. An die Untersuchungen ist auch die Erstellung eines städtebaulich-freiraumplanerischen Rahmenplans gekoppelt, der weitere Bereiche des Umfelds miteinschließt und unmittelbar an die beiden Bauabschnitte von Mitte Altona anknüpft. Der Planungsprozess startete im ersten Quartal 2018 und wurde 2021 abgeschlossen. Die vorbereitenden Untersuchungen und die Erstellung des Rahmenplans wurden von einem integrierten Kommunikations- und Beteiligungsprozess begleitet.
Der erste und zweite Bauabschnitt von Mitte Altona
Mitte Altona bietet nicht nur dem Stadtteil und Bezirk Altona Möglichkeiten zur Realisierung eines neuen urban-gemischten Wohnquartiers, sondern stellt für ganz Hamburg ein herausragendes Potenzial für innerstädtisches Wachstum und Nachverdichtung dar.
Anlass für die Planungen in dem rund 75 Hektar großen Stadtentwicklungsgebiet, dem Projektgebiet „Mitte Altona“, waren seit Anfang der 2000er-Jahre Überlegungen der Deutschen Bahn AG, den Fern- und Regionalbahnhof Altona aus betrieblichen Gründen an den Standort Diebsteich zu verlegen.
Da bereits ein Teil der Bahn- sowie Gewerbeflächen auch unabhängig von der Bahnhofsverlagerung für eine Entwicklung verfügbar waren, entschloss sich der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg im Jahr 2007 vorbereitende Untersuchungen nach Paragraf 165 BauGB einzuleiten, um eine integrierte Entwicklung auch über einen längerfristigen Zeitraum sicherzustellen. Auf Grundlage eines städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerbs wurde von 2010 bis 2012 ein Masterplan für das gesamte Areal von Mitte Altona entwickelt.
2014 wurde der Bebauungsplan für den ersten Bauabschnitt von Mitte Altona festgestellt und mit der baulichen Realisierung begonnen. Inzwischen wurden der 1. Bauabschnitts weitgehend fertiggestellt, mit rund 1.600 Wohnungen und ein 2,7 Hektar großer Quartierspark. Bis 2023 sollen alle Baumaßnahmen umgesetzt sein. Nach der Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs an den Standort Diebsteich können weitere 1.900 Wohneinheiten im zweiten Bauabschnitt von Mitte Altona entstehen.
Entwicklung des Holstenareals
Die Holsten-Brauerei verlagert ihren Produktionsstandort nach Harburg. Dadurch wird das Holstenareal für eine städtebauliche Entwicklung frei. Der Bezirk Altona wird die Entscheidung von Holsten/Carlsberg als Chance nutzen, das Holstenareal zu einem urbanen Quartier mit Wohnen, Gewerbe, Bildung, Freizeit und Erholung zu entwickeln. Das Areal grenzt direkt an das Gerichtsviertel sowie an das im Bau befindliche Projekt Mitte Altona an, mit denen sich das neue Quartier auf dem Holstenareal eng verknüpfen soll. Die Barrierewirkung, die das abgeschlossene Areal heute noch ausübt, wird durch eine städtebauliche Entwicklung aufgehoben, Wegebeziehungen können ausgebaut werden und bestehende Stadtquartiere können zusammenwachsen.