Mit Hilfe der vorliegenden Ergebnisse für das Jahr 2012 können im Sinne einer Suchstrategie Gebiete mit einer auffälligen Häufung sozialer Problemlagen identifiziert werden und in einen gesamtstädtischen Vergleich gebracht werden.
Die im Fokus des Sozialmonitoring stehenden Gebiete mit einem „niedrigen“ oder „sehr niedrigen“ Status liegen auch in diesem Jahr überwiegend am östlichen Stadtrand (v.a. Stadtteile Billstedt, Horn und Jenfeld), südlich der Elbe (v.a. Wilhelmsburg und Harburg), am westlichen Stadtrand (Osdorf und Lurup), in der westlichen Inneren Stadt (St. Pauli und Altona-Altstadt) sowie in den Stadtteilen Dulsberg und Steilshoop. Besonderes Augenmerk wird auf die 31 Gebiete gerichtet, die einen „niedrigen“ oder „sehr niedrigen“ Status und gleichzeitig eine „negative“ Dynamik aufweisen. Fünf dieser Gebiete liegen im Stadtteil Steilshoop, vier in Wilhelmsburg, je drei in Lurup und Rothenburgsort sowie je zwei in Barmbek-Nord, Harburg, Horn, Jenfeld und Neuallermöhe.
Der Vergleich zum Bericht 2011 zeigt im Gesamtbild eine relative Stabilität der bisherigen Ergebnisse: Die Zahl der als „statusniedrig“ oder „sehr niedrig“ eingestuften Gebiete ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert: Von den 833 untersuchten Gebieten weisen 78 (statt 81 Gebiete in 2011) einen „sehr niedrigen“ Status auf, 71 (statt 70 Gebiete in 2011) zeigen einen „niedrigen“ Status.
Bei gleichbleibendem Berechnungsverfahren sind die Datengrundlagen gegenüber dem letzten Bericht verbessert worden: Statt vormals vier Dynamikindikatoren liegen nun sechs Indikatoren vor, die die Entwicklung der Gebiete im Zeitverlauf besser einzuschätzen helfen. Aufgrund dieser methodischen Verbesserung sind der Dynamikindex und der darauf basierende Gesamtindex erst ab dem nächsten Jahr wieder mit den Werten des Vorjahres vergleichbar. Der Statusindex ist direkt und vollständig mit den Ergebnissen des Vorjahres vergleichbar. Als neues Element ist im diesjährigen Sozialmonitoring-Bericht die räumliche Verteilung von demografischen Hintergründen sowie von Wanderungsbewegungen kleinräumig abgebildet. Gerade die Wanderungen sind für die Quartiersentwicklung von besonderer Bedeutung, da nicht nur erkennbar ist, ob ein Quartier Bevölkerung gewinnt oder verliert, sondern auch, welchen Umfang die Fluktuation im Verhältnis zur Bevölkerung insgesamt einnimmt. Daraus lassen sich indirekt Rückschlüsse auf die Stabilität der sozialen Strukturen ziehen.