Im aktuellen Sozialmonitoring-Bericht wurden 853 Statistische Gebiete mit einer Einwohnerzahl von mindestens 300 Einwohnerinnen und Einwohner daraufhin untersucht, wie stark die Werte der betrachteten Sozialindikatoren in einzelnen Teilen der Stadt vom Hamburger Durchschnitt abweichen. Zur Veranschaulichung werden die Ergebnisse mit Hilfe eines Indexverfahrens nach Status und Dynamik klassifiziert.
73 % der Statistischen Gebiete in Hamburg weisen einen mittleren oder hohen Status und eine stabile Dynamik auf, d.h. die Werte der Indikatoren liegen in der Nähe des Hamburger Durchschnitts oder darüber. Die Anzahl der Statistischen Gebiete mit einem mittleren Status ist mit 564 unverändert hoch. Vor einem Jahr lag sie bei 565. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es weniger Statistische Gebiete mit stabiler Dynamik, ihr Anteil sank von 91 auf 88 %. Eine stabile Dynamik zeigt, dass die Werte der untersuchten Indikatoren eine ähnliche Entwicklung wie im Hamburger Durchschnitt aufweisen.
Eine Zunahme der sozialräumlichen Polarisierung ist nach wie vor nicht zu beobachten. Die räumliche Verteilung der statusniedrigen und sehr niedrigen Statistischen Gebiete ist im Wesentlichen unverändert geblieben. Die räumlichen Cluster umfassen 122 Statistische Gebiete mit niedrigem (56) bis sehr niedrigem Status (66). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl um 5 erhöht. Von den Statistischen Gebieten mit niedrigem oder sehr niedrigem Status liegen 55 % in RISE-Fördergebieten, weitere ca. 27 % in ehemaligen Fördergebieten. Ziel des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) ist es, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren. Die Lebensqualität in den Quartieren wird durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert. Die RISE-Förderung bleibt damit ein zentraler Baustein in der Strategie zur sozialen Stabilisierung der Quartiere, die besondere Betrachtung der räumlichen Cluster sichert auch die notwendige Aufmerksamkeit für die Entwicklung der ehemaligen RISE-Fördergebiete.
Die Folgen der Corona-Pandemie zeigen sich bislang nicht im Sozialmonitoring. Bislang ist nur ein stärkerer Anstieg beim Indikator Arbeitslose (SGB II) festgestellt worden. Zu einer Wahrnehmbarkeit im Sozialmonitoring würde dies nur führen, wenn eine dadurch verursachte Änderung des Statusindexes zu einer anderen räumlichen Verteilung der entsprechenden Statistischen Gebiete über das Hamburger Stadtgebiet geführt hätte. Bisher ist das nicht der Fall.