Das Sozialmonitoring wertet die kleinräumigen Sozialdaten für Hamburgs Statistische Gebiete aus. 853 Statistische Gebiete mit einer Einwohnerzahl von mindestens 300 Einwohnerinnen und Einwohnern wurden daraufhin untersucht, wie stark die Werte der betrachteten Sozialindikatoren in einzelnen Teilen der Stadt vom Hamburger Durchschnitt abweichen. Zur Veranschaulichung wird für jedes Statistische Gebiet mit Hilfe eines Indexverfahrens ein Statusindex (hoch, mittel, niedrig und sehr niedrig) gebildet.
Seit Beginn der Sozialmonitoring-Analysen im Jahr 2010 ist festzustellen, dass sich die räumliche Verteilung von Statistischen Gebieten mit einem hohen, mittleren, niedrigen oder sehr niedrigen sozialen Status im Laufe der Jahre nur wenig verändert hat. Der Großteil der untersuchten Teilräume weicht zudem nur wenig vom Hamburger Durchschnitt ab.
Besonderes Augenmerk wird im Sozialmonitoring auf Statistische Gebiete mit einem niedrigen oder sehr niedrigen Status gelegt. In diesen Quartieren weisen die betrachteten sozialen Indikatoren (v.a. Transferleistungsbezug, Arbeitslosigkeit, Schulabschluss) erhöhte Anteile im Vergleich zum Hamburger Durchschnitt auf, sodass in diesen Quartieren erhöhte soziale Herausforderungen vermutet werden können. Der Anteil der Bevölkerung in diesen Quartieren ist im Hamburger Vergleich rückläufig: Während die Bevölkerung Hamburg weit seit 2012 um 8,5 Prozent wuchs, ist der Anteil der Bevölkerung, die in Statistischen Gebieten mit niedrigem oder sehr niedrigem sozialen Status leben, um 5,4 Prozent zurückgegangen.
80 Prozent der Statistischen Gebiete mit niedrigem oder sehr niedrigem sozialem Status sind oder waren RISE-Fördergebiete.
Der Vergleich zum Vorjahr zeigt leicht positive Tendenzen in den aktuellen RISE-Fördergebieten, die 147 Statistische Gebiete umfassen: In 8 Statistischen Gebieten hat sich der soziale Status verbessert, nur in 4 hat er sich verschlechtert. In 13 ist eine positive Dynamik feststellbar. Die Zahl der Statistischen Gebiete mit negativer Dynamik ist im Vergleich zum Vorjahr mit 13 konstant geblieben.
Ziel des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) ist es, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren. Die Lebensqualität in den Quartieren wird durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert. Die RISE-Förderung bleibt damit ein zentraler Baustein in der Strategie zur sozialen Stabilisierung der Quartiere, die besondere Betrachtung der räumlichen Cluster sichert auch die notwendige Aufmerksamkeit für die Entwicklung der ehemaligen RISE-Fördergebiete.