Im Rahmen eines seit 2010 laufenden Sozialmonitorings analysiert die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen im Jahresrhythmus die kleinräumigen Sozialdaten der Statistischen Gebiete Hamburgs mit einer Einwohnerzahl von mindestens 300 Einwohnerinnen und Einwohnern im Vergleich zum städtischen Durchschnitt. Daraus wird unter anderem abgeleitet, welche Quartiere besondere Aufmerksamkeit benötigen und im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) gefördert werden sollen.
Im Sozialmonitoring-Bericht werden die laufende Untersuchung und die Beschreibung der sozialräumlichen Entwicklung in Hamburg jährlich fortgeführt. Ziel ist es, sozialräumliche Unterschiede innerhalb der Stadt erkennbar zu machen. Zugleich sollen potenziell unterstützungsbedürftige Quartiere frühzeitig erkannt werden. Besonderes Augenmerk wird im Sozialmonitoring auf Statistische Gebiete mit einem niedrigen oder sehr niedrigen Status gelegt. In diesen Quartieren weisen bestimmte betrachtete soziale Indikatoren erhöhte Anteile im Vergleich zum Hamburger Durchschnitt auf, so dass dort erhöhte soziale Herausforderungen vermutet werden können.
Das Sozialmonitoring wird auf der räumlichen Betrachtungsebene der 941 Statistischen Gebiete Hamburgs durchgeführt. Im Berichtsjahr 2023 sind 856 Statistische Gebiete mit mindestens 300 Einwohnerinnen und Einwohnern dargestellt. Das regelmäßige Sozialmonitoring ermöglicht es, die sozialräumlichen Entwicklungen verschiedener Quartiere im Zeitverlauf darzustellen und miteinander zu vergleichen – und damit auch mögliche soziale Herausforderungen in den Quartieren sichtbar zu machen. Das Sozialmonitoring bietet zudem eine Datengrundlage für tiefergehende Beobachtungen zu kleinräumigen sozialen Entwicklungen. Erstmals wurde das Sozialmonitoring im Jahr 2010 erstellt. Der Stichtag der im aktuellen Bericht aufbereiteten Daten ist der 31.12.2022.
Im Einzelnen betrachtet weist das Berichtsjahr 2023 erhöhte Schwankungen auf. Im Vergleich zu den Vorjahren haben mehr Statistische Gebiete ihren Status oder ihre Dynamik verändert. Mit 52 liegt die Zahl der Statistischen Gebieten, die ihren Status verbessert haben, deutlich höher als im Berichtsjahr 2022 mit 39. Dabei konnten allein 24 Statistische Gebiete mit sehr niedrigem Status im Vorjahr den Status in diesem Jahr verbessern. 34 Statistische Gebiete weisen einen niedrigeren Status auf als im Vorjahr. Davon weisen lediglich fünf den Status sehr niedrig auf. Die hohe Anzahl der Verbesserungen vom Status sehr niedrig zu niedrig schlägt sich auch in der Verteilung der Statistischen Gebiete über die beiden Statusklassen nieder. Der Anteil der Statistischen Gebiete mit sehr niedrigem Status ging von 9,0 Prozent im Berichtsjahr 2022 auf 7,2 Prozent im Berichtsjahr 2023 zurück, während sich der Anteil der Statistischen Gebiete mit niedrigem Status von 8,2 Prozent auf 10,3 Prozent erhöhte. Gleichzeitig hat die Zahl der Menschen, die in Statistischen Gebieten mit einem mittleren oder hohen Status leben, einen Höchstwert von 1,587 Millionen erreicht. Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung gibt es darüber hinaus deutlich mehr Statistische Gebiete mit einer stabilen Dynamik.
In den RISE-Fördergebieten ist der Anteil Statistischer Gebiete mit sehr niedrigem Status von 31,3 Prozent im vorigen Berichtsjahr auf 23,8 Prozent im Berichtsjahr 2023 rückläufig. Das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung RISE fasst die Programme der Städtebauförderung unter einem Dach zusammen, mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren.