Karl Anders
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Verborgene Potenziale Innenstadt

Unter dem Dach des Programmpakets „Verborgene Potenziale – Für ein lebendiges und resilientes Hamburger Zentrum“ treibt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) gemeinsam mit der von ihr beauftragten Innenstadtkoordination die Entwicklung der Hamburger Innenstadt im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ weiter voran. Ziel ist es, gemeinsam mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren die Nutzungsvielfalt zu stärken, um den Strukturwandel in der Innenstadt zu unterstützen und diese nachhaltig zu beleben.

Einleitung

Die Weiterentwicklung der Hamburger Innenstadt wollen wir gemeinsam mit allen Beteiligten angehen. Das Programm „Verborgene Potenziale“ greift diese Herausforderungen auf und setzt gezielte Maßnahmen um, die den Strukturwandel aktiv begleiten. Mit Unterstützung des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ werden innovative Nutzungen gefördert, um die Innenstadt gemeinschaftlich zukunftsfähig zu gestalten.

Worum geht es?

Bundesweit stehen die Innenstädte unter großem Handlungsdruck, so auch in Hamburg. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des wachsenden Online-Handels stellen die Innenstadt vor Herausforderungen. Hinzu kommt die aktuelle Entwicklung im Bau- und Energiesektor. Die Nutzungsstruktur und die öffentliche Wahrnehmung des Hamburger Zentrums ist vom Einzelhandel und den Büroarbeitsplätzen der Citylagen geprägt. Eine besondere Aufgabe besteht daher in der Gestaltung und Umsetzung vielseitiger und nachhaltiger Nutzungen. Dies kann nur durch gemeinsames Engagement öffentlicher und privater Akteurinnen und Akteure gelingen.

Was macht der Bund?

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ aufgelegt, um auf die tiefgreifenden Veränderungen in den Innenstädten zu reagieren. Bis 2025 stehen für das Programm bundesweit 250 Millionen Euro zur Verfügung, um innovative Konzepte zur Stärkung von Innenstädten und Zentren zu fördern. Diese sollen als Reallabore für neue Ideen genutzt, als Identifikationsorte gestärkt und in kooperativer Gestaltung zu vielfältigen Orten weiterentwickelt werden.

Was macht Hamburg?

Hamburg entwickelt seit vielen Jahren kontinuierlich Ziele, Projekte und Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt. „Verborgene Potenziale“ knüpft gezielt an die bereits laufenden Maßnahmen des Handlungskonzepts Innenstadt von 2020 und die hier formulierten Ziele „Nutzungsvielfalt und mehr Wohnen“ und „Gemeinschaftliche Entwicklung“ an. Neben der Aufwertung der öffentlichen Räume und der Ertüchtigung der Infrastruktur besteht ein stetiger Dialog zwischen den Behörden und den in der Innenstadt aktiven Akteurinnen und Akteuren.

Das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ wird genutzt, um

  • die bestehenden Zielsetzungen für die Innenstadt zu überprüfen, sie im Sinne eines dynamischen Konzepts zu ergänzen und so gemeinsam das Leitbild für die Innenstadt weiterzuentwickeln,
  • die Innenstadtentwicklung als Gemeinschaftswerk aller Akteurinnen und Akteure zu etablieren und die Mitwirkung und Teilhabe zu stärken sowie
  • gemeinsam Ansätze zur Stärkung der Nutzungsvielfalt zu generieren und umzusetzen.

Wie hoch ist die Fördersumme?

Für das Programmpaket „Verborgene Potenziale – Für ein lebendiges und resilientes Hamburger Zentrum“ der BSW steht eine Fördersumme von insgesamt knapp 6,5 Millionen Euro zur Verfügung. Hierfür erhält das Projekt einen 75-prozentigen Zuschuss aus dem Bundesprogramm in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro. 1,7 Millionen Euro stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen als Kofinanzierung selbst zur Verfügung.

Wie ist das Programmpaket Verborgene Potenziale aufgebaut?

„Verborgene Potenziale“ beruht auf drei inhaltlichen Säulen: einer strategischen, einer organisatorischen und einer konkreten Ebene.

Strategische Ebene 

Auf der strategischen Ebene werden die Ziele der Innenstadtentwicklung auf Basis der bestehenden Konzepte weiterentwickelt, ergänzt und als gemeinsame Handlungsgrundlage vereinbart. Um auf ein sich stetig wandelndes Umfeld reagieren zu können, sind die Ziele und Handlungsstrategien als dynamisches Konzept angelegt – und genau dieses dynamische Konzept ist das Zukunftsbild. Es wird kontinuierlich überprüft, ergänzt und weiterentwickelt, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Gestaltung der Hamburger Innenstadt zu gewährleisten. Grundlage dafür ist der enge Dialog mit den Innenstadtakteurinnen und -akteuren, der das Zukunftsbild als gemeinsames Leitbild für die Entwicklung der Innenstadt formt.

Als übergeordnetes, strategisches Gremium dient der „Runde Tisch Innenstadt“ unter Vorsitz des Ersten Bürgermeisters dazu, den Austausch zwischen allen relevanten Akteursgruppen der Hamburger Innenstadt zielgerichtet voranzutreiben. Hier treffen sich zwei Mal im Jahr Repräsentantinnen und Repräsentanten zahlreicher Akteursgruppen der Innenstadt aus Politik und Verwaltung, Kammern und Verbänden, Öffentlichen Unternehmen, Kulturinstitutionen, Wohnungswirtschaft, Sozialverbänden, Zivilgesellschaftlichen Institutionen und Business Improvement Districts.

Organisatorische Ebene 

Auf der organisatorischen Ebene werden eine koordinierte und kooperative Innenstadtentwicklung und die Stärkung von Mitwirkung und Teilhabe aller Beteiligten vorangetrieben. Dazu wurde eine Innenstadtkoordination unter der Leitung von Stadtplanerin Prof. Elke Pahl-Weber als zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle eingerichtet, um „Verborgene Potenziale“ als dialogischen Prozess umzusetzen und die lokalen Bedarfe beteiligter Stakeholder an Behörden, Fachämter und das Bezirksamt zu vermitteln. 

Mit der Initiierung und Etablierung eines „Akteursdialogs“ durch die Innenstadtkoordination wird an eine lange Tradition der Mitwirkung und Teilhabe bei der Entwicklung der Hamburger Innenstadt angeknüpft. Um zentrale Themen bzw. Fragestellungen wie z.B. die Zukunft des Einzelhandels, Chancen der Digitalisierung, Erweiterung des Nutzungsspektrums oder kollektives Stadt-Machen zu diskutieren und gemeinsame Schwerpunktsetzungen zu definieren, sollen „Räume“ für den gemeinsamen Dialog geschaffen werden. In einem ko-kreativen Prozess wird in eigenen Partizipationsformaten der öffentliche Austausch mit allen interessierten Hamburgerinnen und Hamburgern gestärkt und die aktive Teilhabe, etwa in „Zukunftsdialogen“, „Mapping Workshops“ oder dem Aufbau von Plattformen für Interessenaustausch gefördert. Zudem wird im Rahmen von ko-produktiven Arbeitsprozessen die Entwicklung des Zukunftsbildes sowie der Prototypen und Pilotprojekte begleitet. 

Konkrete Ebene 

Auf der konkreten Ebene werden innovative Nutzungsmodelle als Pilotprojekte gefördert, um die Nutzungsvielfalt nicht nur theoretisch, sondern auch in praktischer Erprobung zu stärken. Als erste Impulsgeber sollen Prototypen aus Kreativnutzung, urbaner Produktion und Wohnen auf innerstädtischen Flächen durch die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Zusammenarbeit mit der Innenstadtkoordinatorin sowie mit verschiedenen weiteren Kooperationspartnern realisiert werden. Darauf aufbauend werden Akteure bei der Umsetzung eigener Pilotprojekte – z.B. aus den Bereichen Bildung und Soziales, Kunst und Kultur sowie Einzelhandel – begleitet und gefördert. Zusätzlich soll das Fachportal Innenstadt, eine digitale Karten- und Datenplattform, zum Aufbau einer detaillierten Datenbasis und dem Monitoring innerstädtischer Nutzungsstrukturen beitragen. 

Wo liegt das Projektgebiet?

Das Projektgebiet umfasst die Hamburger Innenstadt, die aus Altstadt, Neustadt und HafenCity besteht. Im überregional wahrnehmbaren und historischen Zentrum der Stadt verbirgt sich eine über die Jahrhunderte gewachsene Vielfalt aus Orten des Arbeitens, des Wohnens, des Handels, der Kultur und des Glaubens. Hier konzentrieren sich mehr als an jedem anderen Ort die städtischen Aktivitäten und Herausforderungen. Trotz ihrer klaren, durch Wallring, Binnenalster und Alsterfleet bestimmten Kontur haben sich in der Innenstadt sehr unterschiedliche Quartiere herausgebildet. An diese individuellen Nutzungsschwerpunkte und spezifischen Milieus will das Programmpaket „Verborgene Potenziale“ anknüpfen.

Übersicht des Bundesprogramms in Stadtteilen
Bundesprogramm Stadtteile Urbanista

Wer ist beteiligt?

Neben der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen als federführende Stelle sowie das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sind neben dem Bezirksamt Hamburg-Mitte Vertreterinnen und Vertreter der Fachbehörden beteiligt.

Um die Innenstadtentwicklung als Gemeinschaftswerk zu etablieren, werden die vielfältigen Interessengemeinschaften in der Hamburger Innenstadt wie z.B. die Eigentümerinnen und Eigentümer, lokale Handeltreibende, städtische Gesellschaften, zivilgesellschaftliche Gruppen oder Einrichtungen aus Kunst und Kultur noch stärker als bisher in die Gestaltung einbezogen.

Welche Möglichkeiten gibt es, sich einzubringen?

Mit dem Programmpaket „Verborgene Potenziale“ werden alle interessierten Akteurinnen und Akteure der Innenstadt zur gemeinsamen Innenstadtentwicklung aufgerufen. Es braucht viele Perspektiven, Expertisen und Ideen, um den Strukturwandel zu unterstützen und eine zukunftsfähige Innenstadt zu gestalten. Dafür stehen verschiedene Beteiligungsformate wie Zukunftsdialoge, Mapping-Workshops, Pilotprojekte und Fachrunden zur Verfügung, die besucht und aktiv mitgestaltet werden können. Darüber hinaus lohnt sich ein Besuch der Innenstadtkoordination.