Wie alle anderen Magistralen wurde auch diese von zwei Teams bearbeitet, die unabhängig voneinander ganz eigene Ansätze wählen konnten. Im Folgenden werden beide nacheinander vorgestellt.
Team A
Thema „Into the Wild Wild West – the future of a historic Landstraße”
Die Arbeit legt das Prinzip zugrunde, statt einer generellen Verdichtung der Magistralenränder eine Stärkung der bestehenden Strukturen anzustreben. Entwickelt aus dem historischen Bild der Dörfer, gefasst und umgeben von Landschaft, die durch die einstige Landstraße verbunden waren, sollen die heute noch erkennbaren Siedlungskerne mit ihrem jeweils eigenen Charakter gestärkt und verdichtet werden. Die teilweise auf schmale Korridore geschrumpften Landschaftsbezüge sollen dabei erhalten und wahrnehmbar gemacht werden.
Ausgehend von der Annahme, dass der Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Fortbewegungsmethoden so einfach und komfortabel wie möglich gemacht werden muss, gehört zur künftigen „Grundausstattung“ jedes Kerns ein Mobility-Hub. Die Magistrale gliedert sich in Abschnitte mit jeweils eigener Programmatik – von der „Magistrale im Grünen“, der „Productive Magistrale“ und der „Commercial Magistrale“ bis zur „Magistrale unter grünem Dach“ und zur „urbanen Magistrale“. Die Arbeit entwickelt für jeden Abschnitt Typologien. Im Bereich der „Commercial Magistrale“ wird beispielsweise aus dem „small box strip“, einer Aneinanderreihung von eingeschossigen Discountern und Gewerbehallen, der „big box strip“ mit Flächen für Gewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungen in den Erdgeschossen und weiteren Nutzungen in den Obergeschossen.
Team B
Thema: „Multistrale“
Die Arbeit setzt auf eine neue Lesart von Magistralen und Ausfallstraßen. Celebrate the everyday – die Besonderheiten der bisher vom Verkehr geprägten Alltagsräume sollen herausgearbeitet und mit neuen Qualitäten und Funktionen angereichert werden. Strategie der Arbeit ist es die Magistrale als „Multistrale“ mit starken Bezügen zu anderen Verkehrskorridoren, bestehenden Zentren und neuen Quartieren wie der geplanten Science City zu entwickeln. Die vorhandenen Grün- und Landschaftsstrukturen gliedern, inszenieren und verbinden alle Teilbereiche. Zur Umsetzung werden planerische und bauliche Interventionen für spezifische Orte vorgeschlagen:
- More Life in the West: Rund um die S-Bahn-Stationen in Rissen, Sülldorf und Iserbrook sowie am Krankenhaus Rissen sollen durch Neubau und Nachverdichtung funktionsgemischte Quartiere entwickelt werden. Bestehende Klinik- und Landwirtschaftsnutzungen sollen zu einem Forschungscampus Gesundheit und Landwirtschaft gebündelt werden.
- From Town Mall to Town Hall: Das Elbe-Einkaufszentrum an der Schnittstelle mit dem Grünen Ring und der Science City soll sich zu einem „Stadtzentrum“ für die Magistrale wandeln.
- High Street = High Programme: An der Stresemannstraße werden mindergenutzte Gewerbe- und Verkehrsflächen gezielt in Quartiere mit vielfältiger urbaner Mischung entwickelt.
- 20% weniger CO2 bis 2015: Anstatt großer verkehrsplanerischer Lösungen, soll ein Mix an Maßnahmen umgesetzt werden, der von Logistic Hubs, durchgehenden Bus- und Radverbindung, der Förderung des Trip-Sharings in den Elbvororten und dynamisch schaltbaren Fahrbahnen reicht.