Heute haben Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Jens Kerkhoff, Geschäftsführer von GMH | Gebäudemanagement Hamburg gemeinsam mit dem Direktor der SUB, Prof. Robert Zepf, das Dach des Gebäudes begangen und laufende Sofortmaßnahmen sowie die weiteren Sanierungsplanungen vorgestellt. Ziel ist es, durch kurzfristig beginnende Sanierungsmaßnahmen den Betrieb der SUB sicherzustellen und gleichzeitig eine Generalsanierung vorzubereiten.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Der Hamburger Senat investiert in seine Hochschulen. Rund 1,5 Mrd. seit Anfang der 2010er Jahre. Unsere Bestandsanalyse der Hochschulbauten hat Anfang 2024 gezeigt: Weitere Milliarden sind notwendig, um die rund 230 Bestandsgebäude der Hamburger Hochschulen adäquat zu sanieren. Erste Sofortmaßnahmen starten bereits, eine auch hier in der Staats- und Universitätsbibliothek. Den nächsten Schritt für die „Stabi“ haben wir jetzt im Senat beschlossen: Rund 20 Mio. für die Generalüberholung der beliebten Campus-Institution, damit noch viele Studis hier erfolgreich ihre Abschlussarbeiten in bester Atmosphäre vollenden können.“
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Die SUB ist Hamburgs größte wissenschaftliche Bibliothek und zentrale Anlaufstelle für Forschung, Wissensvermittlung und Austausch. Ein Ort, an dem Studierende, Forschende und die Stadtgesellschaft zusammenkommen. Wir nehmen jetzt rund 20 Millionen Euro in die Hand, um die dringend notwendige Dachsanierung durchzuführen. Gleichzeitig planen wir weiter die Generalsanierung und machen die geschichtsträchtige Stabi damit zukunftsfähig.“
Geschäftsführer von GMH | Gebäudemanagement Hamburg, Jens Kerkhoff: „GMH realisiert die Sanierungsmaßnahmen als zuverlässiger Partner der SUB und erhält damit gute Räume für gute Bildung und Wissenschaft in Hamburg. Wir haben bereits in der Vergangenheit eng mit den Partnern der SUB zusammengearbeitet und werden dies auch in Zukunft aktiv fortführen. Hamburgs größte wissenschaftliche Allgemeinbibliothek ist ein zentrales und wichtiges Gebäude der Stadt: Deshalb bedanke ich mich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der SUB und dem Senat, durch die wir die nächsten Schritte gemeinsam umsetzen.“
Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Prof. Robert Zepf: „Wir freuen uns, dass der Senat heute ein starkes Signal für die dringend notwendige Sanierung der SUB setzt. Mit jährlich über 1,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern an sieben Tagen in der Woche ist die SUB ein zentraler Ort für Hamburgs Studierende und Forschende – und für die Stadtgesellschaft, die in der SUB Wissenschaft erleben kann. Die geplanten Sanierungsmaßnahmen stellen sicher, dass wir diese Funktion in den kommenden Jahren wieder zuverlässig ausfüllen können – und sie stellen zugleich die Weichen für eine grundlegende Sanierung, die die Bibliothek für die Anforderungen des 21. Jahrhunderts fit machen wird.“
Aktueller Zustand und Sanierungsfahrplan
Das Dach der SUB mit einer Gesamtfläche von mehr als 5.700 Quadratmetern ist teilweise undicht und sanierungsbedürftig. Zurzeit werden undichte Stellen jeweils unmittelbar beseitigt, diese aktuellen Arbeiten werden bis zum Jahresende 2024 abgeschlossen. Ergänzend sind weitere kurz- und langfristige Sanierungen erforderlich, für die das stadteigene Immobilienunternehmen GMH ein gestaffeltes Konzept sowie eine erste Kostenplanung vorgelegt hat. Diese umfassen nach den Sofortmaßnahmen zwei weitere Stufen mit notwendigen kurzfristigen betriebserhaltenden Sanierungsmaßnahmen sowie einer Generalsanierung.
In Stufe 2 sind Maßnahmen zum Betriebserhalt bis zur Generalsanierung geplant. Hierzu zählen unter anderem eine grundlegende Dachsanierung, Brandschutzmaßnahmen, Datentechnik sowie sicherheitsrelevante Maßnahmen an der Gebäudetechnik. Die Maßnahmen sollen nach aktuellem Stand 2025 beginnen und bis 2027 durchgeführt werden. In der dritten Stufe findet die Generalsanierung statt, die für die 30er Jahre im Rahmen des städtischen Mieter-Vermieter-Modells (MVM) geplant ist. Zur Vorbereitung dieser Generalsanierung erarbeitet GMH im laufenden Prozess gemeinsam mit den Nutzenden die Bedarfe hinsichtlich der Informationsversorgung, -bereitstellung und -verarbeitung im Hamburger Hochschulbibliothekssystem. Dies ist die Grundlage für eine erfolgreiche Planung der Generalsanierung.
Der Senat wird die Hamburgische Bürgerschaft um Bewilligung von rund 20 Millionen Euro für diese Maßnahmen ersuchen.
Untersuchung des Gebäudezustands: Die Machbarkeitsstudie
Im Auftrag der Stadt wurden die rund 230 Einzelgebäude der Hochschulen in ganz Hamburg auf ihren Zustand untersucht. Rund eine Million Quadratmeter Fläche wurden dabei begutachtet. Über die nächsten Dekaden werden mehr als sechs Milliarden Euro an Investitionen in die Bestandsgebäude der Hochschulen erforderlich sein.
Staats- und Universitätsbibliothek: Ausgangslage
Mit ihrem Bestand von über sieben Millionen Medieneinheiten und 1,2 Millionen Besucher:innen pro Jahr ist die SUB die größte Bibliothek in der Region und Hamburgs größte wissenschaftliche Allgemeinbibliothek. Außerdem ist sie die zentrale Bibliothek für die Universität Hamburg und die anderen Hochschulen der Stadt und dient der Literatur- und Informationsversorgung von Wissenschaft, Kultur, Presse, Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit. Für die Freie und Hansestadt Hamburg versieht sie die Aufgaben einer Landes- und Archivbibliothek und bewahrt in den Sondersammlungen zudem wertvolle Schriftschätze aus vier Jahrtausenden.
Der Senat beabsichtigt, die Wissenschaftsgebäude der FHH in ein Mieter-Vermieter-Modell (MVM) zu überführen, um damit den bestehenden Sanierungsstau abzubauen, Instandhaltungen nachzuhalten und laufende Kosten im Betrieb zu optimieren. In Vorbereitung der Überführung der SUB in das MVM hat der Senat eine umfangreiche Untersuchung des gesamten Gebäudebestandes aller städtischen Hochschulimmobilien in Auftrag gegeben. In diesem Rahmen wurde im Jahr 2022 auch der Gebäudekomplex der SUB begutachtet. Die Bestandsuntersuchung bezog sich insbesondere auf eine Ermittlung und Klassifizierung der Gebäudezustände. Daraus wurden Maßnahmen, die kurzfristig notwendig sind, um die Betriebsfähigkeit aufrechtzuerhalten (sicherheitsrelevante Mängel) und Maßnahmen zur Verbesserung hin zu einem guten bis mindestens durchschnittlichen Gebäudezustand abgeleitet.
Um die Behebung der Mängel voranzutreiben, wurde Anfang 2024 die Drucksache 22/14242 für die bis dahin schon veranschlagungsreifen Sofortmaßnahmen von der Bürgerschaft beschlossen. Die notwendigen Sicherheitssanierungen der SUB waren Anfang 2024 noch nicht veranschlagungsreif. Daher wurde mit Mitteln der Sofortmaßnahmen die vorlaufende Planung für die durch die Gutachten festgestellten Instandsetzungsbedarfe, die für die mittelfristige Betriebserhaltung am Gebäudekomplex der SUB notwendig sind, bis zur Veranschlagungsreife beauftragt. Die in diesem Rahmen von GMH durchgeführte Machbarkeitsstudie hatte das Ziel, die als sicherheitsrelevant identifizierten Mängel vertieft zu begutachten sowie die notwendigen und wirtschaftlichen Maßnahmen bis zu einer Generalsanierung festzulegen.
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