Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Die Corona-Pandemie verdeutlicht uns momentan, wie wichtig eine offene und transparente Kultur in der Wissenschaft ist. Das gilt gerade für unsere digitalisierte Gesellschaft. Wir brauchen den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen, um Debatten und Vernetzung anzustoßen und Erkenntnisse für die Gesellschaft fruchtbar zu machen. Für diesen offenen Wissenstransfer leisten die mit den Hamburg Open Science Awards ausgezeichneten Projekte einen wichtigen Beitrag. Für ihr großes Engagement danke ich den Preisträgerinnen und Preisträgern und gratuliere herzlich zu der Auszeichnung!“
Ausgezeichnete, transparente Wissenschaft
Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie „Vermittlungsformate/Transferformate/Gesellschaftspolitische Relevanz" erhält Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig von der HafenCity Universität (HCU) Hamburg für seinen „Werkzeugkasten für die Stadtentwicklung“. Über ein webbasiertes Geografisches Informationssystem (GIS) wird der Austausch zwischen Stadtverwaltungen und Bürgerinnen und Bürgern sowie der Transfer von Wissen und Daten zwischen verschiedenen Verwaltungsbereichen gefördert. Hierdurch werden integrierte und partizipative Stadtplanungsprozesse weltweit unterstützt.
Prof. Dr.-Ing. Tobias Knopp, Technische Universität (TU) Hamburg, erhält den Hamburg Open Science Award in der Kategorie "Wissenschaftspraxis" für die Bereitstellung offener Software, Daten und Dateiformate für das neue medizinische Bildgebungsverfahren „Magnetic-Particle-Imaging“ (MPI), das verschiedene Typen von Nanopartikeln messen und so dynamische körperliche Prozesse wie den Blutfluss in Herz oder Gehirn abbilden kann.
In der Kategorie „Forschungsprojekte“ werden zwei Preise verliehen: Prof. Dr. Jan Wacker (Universität Hamburg), hat mit seinem kollaborativen Ansatz in der neurowissenschaftlichen EEG-Persönlichkeitsforschung eine transparente (Daten-)Grundlage für künftige Forschungsarbeit und Untersuchungen zum Thema entwickelt.
Dr. Suddha Sourav (UHH) erhält den Award für seine öffentlich zugängliche Forschung zur Entwicklung von Klang-Form-Assoziationen beim Menschen: Er stellte fest, dass die Verknüpfung von bestimmten Geräuschen mit unterschiedlichen Objektformen (rund, eckig, etc.) abhängig vom Vorhandensein des Sehvermögens in der frühkindlichen Entwicklungsphase ist.
Dr. Mirjam Braßler (UHH) erhält den Hamburg Open Science Award in der Kategorie „Open Access-Transformation" für ihr Forschungsprojekt zu Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit in der Lehre, dessen Ergebnisse sie unter anderem in einem Open-Access-Praxishandbuch veröffentlicht hat.
Eine zusätzliche Würdigung in der undotierten „Herzenskategorie“ erhält das „coronarchiv“ von Prof. Dr. Thorsten Logge (UHH), das digital Erlebnisse, Gedanken, Medien und Erinnerungen zur Corona-Pandemie sammelt und speichert.
Hamburg Open Science Awards
Mit dem Hamburg Open Science Award werden Forschungsprojekte ausgezeichnet, die einen bedeutsamen und sichtbaren Beitrag zu offener Wissenschaft leisten. Berücksichtigt wird dabei der gesamte Forschungsprozess von der Entwicklung der Forschungsfragen bis zur Vermittlung der Erkenntnisse. Für die Hamburg Open Science Awards hatten sich 19 Projekte aller staatlichen Hamburger Hochschulen beworben. Anschließend wurden von einer Jury mit renommierten Expert*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft die fünf Preisträger*innen ausgewählt.
Alle Informationen zu den Hamburg Open Science Awards 2020 finden Sie unter: https://openscience.hamburg.de/de/hamburg-open-science-award-2020/.
Zu Hamburg Open Science
HOS ist die Umsetzung einer hochschulübergreifenden Strategie, die von der Universität Hamburg (UHH), der Technischen Universität (TU) Hamburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg, der HafenCity Universität (HCU) Hamburg, der Hochschule für bildende Künste (HFBK), der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Hamburg, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Hamburg Carl von Ossietzky gemeinsam mit der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) entwickelt wurde.
Mit dem Programm Hamburg Open Science ermöglicht der Hamburger Senat den Hochschulen, an aktuellen wissenschaftspolitischen Entwicklungen teilzuhaben und den Kulturwandel in der Wissenschaft hin zu mehr Transparenz und Offenheit aktiv mitzugestalten.