Seit Herbst 2023 hat sich die Blauzungenkrankheit mit dem Serotyp 3 (BTV-3) von den Niederlanden ausgehend erst über Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen und seit dem Frühsommer 2024 in großen Teilen von Deutschland ausgebreitet. Am 14.8.2024 wurde der erste Ausbruch von BTV in Hamburg amtlich bestätigt. Betroffen sind zwei Tiere in einer Schafhaltung im Bezirk Bergedorf. Den Status „frei von BTV“ hatte Hamburg durch Ausbrüche in Niedersachsen nahe der Landesgrenze zu Hamburg und Ausbrüche in Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern bereits im Vorfeld verloren. Der Verlust dieses BTV-Freiheitsstatus führt zu Einschränkungen bei der Verbringung von Tieren, die empfänglich für das Blauzungenvirus sind.
Die für Menschen gänzlich ungefährliche Erkrankung wird von Gnitzen (Mückenart) übertragen und befällt ausschließlich Wiederkäuer, wobei sich die Krankheitsverläufe zwischen den verschiedenen Tierarten erheblich unterscheiden können. Seit dem 7.6.2024 ist die Anwendung von drei Impfstoffen möglich. Diese Impfstoffe können eine Infektion von BTV-3 nicht gänzlich verhindern, führen aber zu einem oft milderen Krankheitsverlauf und zu deutlich weniger Verlusten besonders bei Schafen und Ziegen. Eine Impfung aller empfänglichen Tiere wird daher dringend empfohlen.
Tierhalter:innen sollten ihre Tiere mit einer erhöhten Wachsamkeit kontrollieren. Sollten Symptome wie Fieber, geschwollene und/oder verkrustete Lippen, veränderte Schleimhäute, Apathie, Aborten, Lahmheiten, Absonderungen von der Herde oder auch das Versterben von Tieren beobachtet werden, muss auch bei bereits geimpften Tieren verstärkt an eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit gedacht werden. Im Verdachtsfall ist umgehend das zuständige Fachamt für Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt des jeweiligen Bezirkes zu informieren. Ausführliche Informationen zu Verbringungseinschränkungen und Impfungen von Tieren sind unter nachfolgendem Link zu finden: