Justizsenatorin Anna Gallina: "Hamburg ist sehr stolz darauf, Sitz des Internationalen Seegerichtshofs und der Internationalen Stiftung für Seerecht zu sein. Die Weltmeere spielen eine immense Rolle in unserer heutigen Gesellschaft, als Transport- und Handelsweg, als Quelle von Nahrungsmitteln und Rohstoffen sowie für die Energiegewinnung und den Klimaschutz. Unsere globalisierte Welt wäre ohne seerechtliche Regelungen kaum denkbar. Umso mehr freut es mich, dass die Sommerakademie Jahr für Jahr dazu beiträgt, die überragende Bedeutung der Weltmeere in den Vordergrund zu rücken. Die Sommerakademie fördert den Austausch von Teilnehmenden aus der ganzen Welt und bietet eine einzigartige Chance, einander näher zu kommen und Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen."
Die geschäftsführende Kanzlerin des Internationalen Seegerichtshof, Dr. Ximena Hinrichs Oyarce: "In den vergangenen Wochen haben die Teilnehmenden die pulsierende Hafenstadt Hamburg erkundet, die Hamburg Port Authority besucht und an verschiedenen sozialen Aktivitäten teilgenommen. Hamburg ist nicht nur ein idealer Ort für den Internationalen Seegerichtshof, sondern auch eine passende Kulisse für die bereichernden Erfahrungen, die die Sommerakademie bietet. Trotz der Entfernung von zu Hause für viele Teilnehmende ist es sehr inspirierend zu sehen, wie so viele Nationalitäten und Kulturen in dieser Stadt zusammenkommen, um zu lernen, zusammenzuarbeiten und dauerhafte Freundschaften zu schließen."
Die Vorsitzende der Internationalen Stiftung für Seerecht Prof. Dr. Nele Matz-Lück: "Aktuelle Ereignisse zeigen, welche bedeutende Rolle das internationale Seerecht spielt. Dass wir eine Sommerschule zum Seerecht am Sitz des Internationalen Seegerichtshofs anbieten können – kurz nach dessen Rechtsgutachten, das Treibhausgasemissionen als Meeresverschmutzung einstuft – hebt uns von anderen Kursen ab und ist für die Teilnehmenden ein besonderes Erlebnis."
Prof. Dr. Alexander Proelß, Lehrstuhl für internationales Seerecht und Umweltrecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht an der Universität Hamburg: "Ein Alleinstellungsmerkmal unserer Sommerschule ist, dass wir sowohl das internationale Seerecht als auch das private Seehandelsrecht in das Programm integrieren. Dies ermöglicht es uns, bei der Auswahl der Teilnehmenden eine Vielzahl von Berufen und Hintergründen einzubeziehen und unser Alumni-Netzwerk dadurch kontinuierlich auszuweiten."
Insgesamt wurden in diesem Jahr in Hamburg 42 Teilnehmende aus 38 Staaten begrüßt, davon 6 Teilnehmende, die das ITLOS / Nippon Foundation Training Programme 2024/2025 absolvieren und unter anderem auch an der Summer Academy der Stiftung teilnahmen. Die Vorlesungen wurden von einer Vielzahl international anerkannter Expertinnen und Experten gehalten, die zum Teil bereits seit der ersten Summer Academy 2007 als Dozierende dabei sind.
Hintergrund Internationale Stiftung für Seerecht
Die Internationale Stiftung für Seerecht wurde im Dezember 2003 von Hamburger Unternehmen und Privatleuten mit Unterstützung des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg gegründet. Hauptprojekt der Stiftung ist die jährliche Summer Academy, deren Ziel es ist, jüngere Nachwuchskräfte aus Wissenschaft, Verwaltung und maritimer Wirtschaft weiterzubilden. Seit dem Start in 2007 konnte die Stiftung insgesamt 567 Teilnehmer:innen aus 139 Nationen in Hamburg begrüßen. Die Summer Academy 2024 findet vom 29. Juli bis zum 23. August statt.
Hintergrund Internationaler Seegerichtshof
Der Internationale Seegerichtshof (ISGH) ist ein unabhängiges Gericht, das im Rahmen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen gegründet wurde. Die 21 internationalen Richter:innen des ISGHs haben seit 1996 in zahlreichen seerechtlichen Streitfällen Entscheidungen getroffen. Dabei ging es um ein breites Spektrum von Rechtsfragen, zum Beispiel die Abgrenzung von Meeresgebieten, die Schifffahrt, die Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden Ressourcen des Meeres sowie den Schutz und die Erhaltung der Meeresumwelt und die Umwelt- und Haftungsstandards bei Aktivitäten auf dem Meeresboden.