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Umfrage zur digitalen Teilhabe

Menschen in Hamburg nutzen stark digitale Dienstleistungen

18. Oktober 2024 Pressemitteilung

Das zeigt der repräsentative Verbraucherschutz-Pegel der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und der Verbraucherzentrale Hamburg zum Thema "Digitale Teilhabe". Unter den Befragten gab es niemanden, der oder die das Internet gar nicht nutzt. Das Online-Banking ist unter den abgefragten Online-Dienstleistungen am häufigsten anzutreffen. 81 Prozent der Befragten in Hamburg nutzen es.

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IMAGO / Panthermedia

Auch andere digitale Dienstleistungen werden – zumindest gelegentlich – von der Mehrheit genutzt. Dazu gehören digitale Behördengänge (73 Prozent), Soziale Medien (71 Prozent) und digitaler Fahrkartenkauf/Buchungen für Mobilitätsangebote (69 Prozent). Bei allen genannten Services nimmt die Nutzung regelhaft mit steigendem Alter ab. Der Anteil bei den Jüngeren, die sich positiv im Hinblick auf ihre digitalen Fähigkeiten einschätzen, ist bei allen abgefragten Fähigkeiten höher als bei den Älteren.

Bislang recht wenig verbreitet ist die Nutzung Künstlicher Intelligenz im privaten Bereich. Nur 31 Prozent gaben an, solche Services zumindest gelegentlich zu nutzen. Große Unterschiede gibt es dabei zwischen denjenigen mit höherem Einkommen (47 Prozent) und denjenigen mit geringerem Einkommen (23 Prozent).

Als Gründe für die Nichtnutzung digitaler Services gaben die Befragten unter anderem Sorgen in Bezug auf die Datensicherheit an. Während über alle Altersgruppen hinweg rund 41 Prozent der Befragten Unsicherheiten bezüglich der Verwendung der persönlichen Daten haben, ist Hate Speech eher bei den Jüngsten ein Thema, korrespondierend mit deren Nutzungsgewohnheiten.

Weitere Ergebnisse im Überblick

  • DSL per Telefon ist die häufigste Art, zuhause das Internet zu nutzen (51 Prozent), danach folgt der Mobilfunk (39 Prozent). Der Glasfaseranschluss hat mit 22 Prozent den TV-Kabelanschluss (18 Prozent) überholt.
  • Unter den 500 Teilnehmenden gab es niemanden, der oder die das Internet privat gar nicht nutzt. Fast neun von zehn Personen sind zumindest täglich im Internet, fünf Prozent nutzen es seltener als wöchentlich.
  • Der Virenschutz wird von rund zwei Dritteln der Befragten regelmäßig aktualisiert. Die anderen abgefragten Schutzmaßnahmen wie komplexe Passwörter oder die Zwei-Faktor-Authentifizierung werden nur von etwa der Hälfte regelmäßig ausgeführt. Das ist im Hinblick auf den Passwortschutz zu wenig.
  • Je höher das eigene Haushaltseinkommen ist, desto höher sind in der Selbsteinschätzung auch die Fähigkeiten, Online-Aktivitäten durchzuführen. Grund hierfür könnte ein zu vermutender Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe, allgemeiner Bildung und beruflicher Nutzung von digitalen Instrumenten sein.
  • Etwa vier von zehn befragten Nutzer:innen von digitalen Services haben Zweifel am Datenschutz. Die Sorge um die Sicherheit der Daten war bereits von den Nicht-Nutzern häufig als Grund für deren Abstinenz genannt worden.

Alle Zahlen und Grafiken der Umfrage finden Sie bei der Verbraucherzentrale Hamburg www.vzhh.de/verbraucherschutz-pegel.

Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina: "Die Menschen in Hamburg nutzen stark digitale Dienstleistungen. Das betrifft auch die digitalen Verwaltungsangebote, die ständig erweitert werden. Gleichzeitig sehen wir, dass bei vielen Menschen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes all dieser digitalen Angebote bestehen. Hier sind die Anbieter in der Pflicht, aber auch die Nutzer:innen selbst sollten handeln. Mit komplexen Passwörtern und der Nutzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung schafft man sehr viel mehr Sicherheit. Es zeigt sich auch, dass analoge Angebote weiter ihre Berechtigung haben, weil viele Menschen bestimmte digitale Angebote nicht nutzen können oder wollen."

Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg: "Viele Menschen wünschen sich weiterhin analoge Alternativen zu digitalen Angeboten. Ihre Bedenken verdienen Gehör und müssen aus dem Weg geräumt werden. Denn die Schilderungen in unserer Beratung zeigen, dass der digitale Wandel für Verbraucherinnen und Verbraucher durchaus mit Nachteilen verbunden sein kann. Um Vertrauen und eine breite Akzeptanz zu schaffen, ist es entscheidend, Datenmissbrauch, Kostenfallen und Intransparenz entgegenzuwirken und digitale Dienste für alle Generationen leicht zugänglich und einfach nutzbar zu machen."

Hinweise zur Methodik

Die repräsentative Befragung wurde von der Gelszus rmm Marketing Research GmbH als telefonische Befragung durchgeführt. Sie lief vom 11. bis zum 24. Juli 2024 und richtete sich an Personen zwischen 18 und 85 Jahren, die in Hamburg wohnen. Die Stichprobe umfasste 500 Personen. Der Hamburger Verbraucherschutz-Pegel fragt seit 2016 jährlich Themen ab, die die Menschen in der Freien und Hansestadt Hamburg bewegen.

Kontakt

Dennis Sulzmann

Pressesprecher

Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Justiz und Verbraucherschutz
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