Besonders im Internet werden zahlreiche Hundewelpen zum Kauf angeboten. Viele Angebote sind aber nicht seriös. Oft kommen die Tiere für einen schnellen Profit aus schlechten Haltungsumständen. Diese Tiere sind häufig krank, geschwächt oder nicht geimpft, zu früh von der Mutter getrennt oder wenig sozialisiert. Hier lesen Sie, worauf es beim Kauf eines Welpen ankommt. Überlegen Sie auch, ob Sie nicht ein Tier aus dem Tierheim übernehmen können.
Darauf sollten Sie beim Welpenkauf achten
Was beim Welpenkauf wichtig ist
Kauf vor Ort
Viele Hunde werden unter schlechten Bedingungen gezüchtet - oft im Ausland. Kaufen Sie nur vor Ort bei der Züchterin oder dem Züchter. Schauen Sie sich das Zuhause des Welpen an: Ist es sauber, tiergerecht und lässt es erkennen, dass das Tier dort zu Hause ist? Gibt es genügend Platz? Lassen Sie sich nicht auf eine Übergabe an einem anonymen Ort oder bei sich zu Hause ein.
Besichtigung der Mutter
Schauen Sie sich das Muttertier und eventuelle Wurfgeschwister vor dem Kauf bei der Anbieterin oder dem Anbieter an. Gehen die Welpen vertraut miteinander, mit dem Muttertier und der Anbieterin oder dem Anbieter um? Oder verhalten sich die Tiere seltsam? Wird Ihnen eine Besichtigung verwehrt, sollten Sie misstrauisch werden.
Verhalten der Welpen
Welpen sind meist neugierig und verspielt. Beobachten Sie das Verhalten. Sind die Tiere außergewöhnlich ängstlich oder wenig ansprechbar? Ihr Welpe soll gesund, geimpft, entwurmt und mit Chip gekennzeichnet sein. Bestehen Sie auf die entsprechenden Dokumente. Hinweise auf Erkrankungen können zum Beispiel verklebte Augen, Durchfall, Apathie und Bewegungsstörungen sein.
Alter der Welpen
Welpen müssen beim Kauf mindestens acht Wochen alt sein. Erst dann sind sie in ihrer Entwicklung so weit, dass sie von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt werden können. Seriöse Züchterinnen und Züchter halten diesen Zeitraum ein, auch wenn die neuen Besitzerinnen und Besitzer ihre Hunde am liebsten sofort mitnehmen wollen.
Angebotene Rassen
Vorsicht ist geboten, wenn Welpen unterschiedlicher Rassen angeboten werden - oder wenn die angebotenen Welpen unterschiedlich alt sind. Dann handelt es sich wahrscheinlich um einen kommerziellen Welpenhandel, bei dem der Profit im Vordergrund steht.
Informationen
Werden Sie misstrauisch bei unklaren oder widersprüchlichen Angaben in Anzeigen oder vor Ort. Fragen Sie genau nach und geben Sie sich nicht mit Ausflüchten zufrieden. Seriöse Züchterinnen und Züchter können alle Fragen beantworten - und tun das auch gern, weil sie ihre Welpen nur in gute Hände abgeben wollen. Dazu stellen sie den Interessenten ebenfalls Fragen.
Seriöser Kaufpreis
Die Preise für Welpen unterscheiden sich je nach Rasse stark. Auch wenn der Kaufpreis bei unseriösen Anbieterinnen und Anbietern oft marktüblich ist: Wird ein Welpe doch deutlich günstiger angeboten als üblich, kann das auf ein unseriöses Angebot hindeuten. Werden Sie besonders misstrauisch, wenn die Händlerin oder der Händler Sie zum Kauf überreden oder drängen will.
Schriftliche Vereinbarung
Sie sollten in jedem Fall einen Kaufvertrag abschließen, in dem alle wichtigen Details zum Tier schriftlich festgehalten werden. Darin sollte die Züchterin oder der Züchter namentlich benannt werden. Lassen Sie sich bei Zweifeln das Ausweisdokument zeigen.
Meldung von Verdachtsfällen
Sie sollten ein Tier niemals aus Mitleid kaufen oder nur, weil es niedlich aussieht. Damit unterstützen Sie den illegalen Welpenhandel und das Leid der Tiere. Wenn Ihnen ein unseriöses Angebot auffällt, melden Sie den Verdacht umgehend dem zuständigen Veterinäramt oder der Polizei.
Was vor der Anschaffung klar sein muss
Kosten der Haltung
Der Anschaffungspreis ist das eine, aber auch die Haltung kostet Geld - und zwar dauerhaft. Bei der Frage der Finanzierung müssen Sie vor allem die Futterkosten und regelmäßige tierärztliche Behandlungen berücksichtigen, hinzu kommen Hundesteuer und Hundehaftpflichtversicherung. Auch außerplanmäßige Kosten beispielsweise durch eine aufwendige tierärztliche Behandlung aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls können auf Sie zukommen.
Geeignete Rasse
Ursprünglich wurden Rassen für bestimmte Zwecke gezüchtet - zum Beispiel als Wachhund, Hütehund oder Jagdhund. Das spiegelt sich in Wesen und Körperbau wider. Einige Rassen benötigen viel körperliche und mentale Auslastung. Bestimmte Rassen eignen sich nur für erfahrene Halterinnen und Halter. Überforderung kann das Tierwohl gefährden und dazu führen, dass das Tier abgegeben werden muss.
Lebensumstände
Auch die eigenen Lebensumstände und die weitere Lebensplanung sollten Sie vor dem Kauf berücksichtigen. Ein Berufswechsel oder eine Familiengründung können dazu führen, dass das Tier nicht mehr ausreichend versorgt und beschäftigt werden kann. Es muss auch klar sein, wer sich um den Hund kümmert, wenn Sie zum Beispiel wegen einer Reise oder einer Krankheit vorübergehend ausfallen.
Haltung in der Mietwohnung
Nicht immer ist es erlaubt, einen Hund in der Wohnung zu halten. Bevor Sie sich ein Tier zulegen oder einen Mietvertrag für eine neue Wohnung unterzeichnen, sollten Sie sich die Regelungen im Mietvertrag anschauen oder mit der Vermieterin oder dem Vermieter darüber sprechen. Bedenken Sie auch, ob langfristig ein Umzug anstehen kann, der die Haltung einschränken könnte.
Wie Sie einem Hund im Tierheim helfen
Jedes Jahr werden zahlreiche Hunde in den Tierheimen abgegeben - auch Welpen. Die Gründe können ganz unterschiedlich sein: Vielleicht hat sich die persönliche Situation der Halterinnen und Halter verändert oder sie waren überfordert. Auch diese Tiere verdienen eine Aussicht auf ein neues, liebevolles Zuhause. Sie können darauf vertrauen, dass die Eigenheiten der Tiere genau bekannt sind und in Einklang mit Ihrer Person gebracht werden. Die Hunde sind geimpft, entwurmt und der Gesundheitszustand ist bekannt.
Wenn Sie also noch keine genaue Vorstellung davon haben, welche Eigenschaften Ihr zukünftiger Vierbeiner mitbringen sollte, sind Sie in den Tierheimen wie denen des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. oder Franziskus-Tierheims des bmt e.V. in Hamburg richtig. Lassen Sie sich im Tierheim umfassend beraten und bei der Entscheidung für ein neues Familienmitglied, das zu Ihnen passt, unterstützen. So helfen Sie auch den Tieren, die einer zweiten Chance besonders bedürfen.