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Tierschutz und Forschung

4. Forschungspreis in Höhe von 50.000 Euro für Alternativen zum Tierversuch

  • Justiz und Verbraucherschutz

Hamburg setzt sich weiterhin dafür ein, Tierversuche durch Alternativverfahren zu ersetzen. Um die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch voranzutreiben, wurde durch die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (BJV) und die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) auch für 2024 wieder ein Förderpreis ausgeschrieben/vergeben. Der Preis wird für drei innovative Projekte vergeben, die einen vielversprechenden Ansatz verfolgen, Tierversuche zu ersetzen.

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Modell-Foto: colourbox.de

Insgesamt wurden 15 Bewerbungen eingereicht, die verschiedene innovative Ansätze zum Ersatz oder der Ergänzung eines Tierversuchs verfolgen. Mit Unterstützung eines wissenschaftlich zusammengesetzten Gremiums fiel die Auswahl auf drei Preisträger, deren Vorhaben in unterschiedlicher Form besonders vielversprechend wirken. Die Verleihung des Preises findet im festlichen Rahmen am 30.09.2024 durch die Senatorin der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Anna Gallina und die Senatorin der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke Katharina Fegebank statt.

Der Forschungspreis wurde erneut mit 50.000 Euro ausgelobt. Ausgezeichnet werden Arbeiten, deren Ergebnisse einen wesentlichen Beitrag zum Ersatz oder der Minimierung von Tierversuchen leisten.

Forschung ist ein wesentlicher Antrieb für die Weiterentwicklung in der Medizin. Der gewonnene Erkenntnisgewinn stellt die Grundlage dar, die medizinische Versorgung und Behandlung von Mensch und Tier zu verbessern. Trotz des bereits gewonnenen Erkenntnisgewinns in den vergangenen Jahren bleiben viele wissenschaftliche Fragestellungen unbeantwortet. Darüber hinaus ergeben sich aus neuen Erkenntnissen oftmals weitere Fragestellungen. Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen werden schon jetzt Verfahren eingesetzt, die ohne den Einsatz von Tieren auskommen. Dennoch sind für bestimmte Untersuchungen Tierversuche erforderlich, da noch keine geeignete Alternativmethode zur Verfügung steht.

Tierversuche sind mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden. Aus der Verantwortung des Menschen gegenüber dem Tier heraus, sind intensive Bemühungen anzustrengen, dieses zu umgehen. Gelingen kann dies nur durch die kontinuierliche und umfassende Schaffung und Etablierung von Alternativmethoden. In diesem Bereich besteht trotz bereits erfolgter Entwicklungen nach wie vor ein großer Bedarf an weiteren Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch. Dieser Prozess soll unterstützt werden.

Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke setzen sich dafür ein, dass Alternativmethoden zum Tierversuch in allen Bereichen vorangetrieben werden.

Der Preis wird für herausragende, innovative wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die einen Beitrag leisten, Tierversuche zu ersetzen oder zu minimieren.

Bisherige Preisträger

2021 hat die Jury die Projekte "A functional ex vivo assay to detect PARP1-EJ repair and radiosensitization by PARP-inhibitor in prostate cancer" von Dr. Sabrina Köcher vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und "Functional detection of botulinum neurotoxin serotypes A to F by monoclonal neoepitope-specific antibodies and suspension array technology" von Dr. Brigitte Dorner und Dr. Daniel Stern vom Robert Koch-Institut prämiert. Das Projekt von Frau Dr. Köcher befasst sich mit der individualisierten Krebstherapie am Beispiel des Prostatakarzinoms, das Projekt von Dr. Brigitte Dorner und Dr. Daniel Stern stellt erstmals ein technisch einfaches, robustes in vitro-Verfahren als Alternative für den Tierversuch zur Botulismus-Diagnostik vor.

2018 hat die Jury das Projekt „Human Engineered Heart Tissue Technology“ von Prof. Dr. Arne Hansen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) prämiert. Überzeugt hat der eingereichte Vorschlag mit einem künstlich entwickelten Herzgewebe, durch das die Anzahl der in Versuchen eingesetzten Tiere reduziert werden könnte.

2016 war der Forschungspreis zum ersten Mal vergeben worden. Ausgezeichnet wurden Arbeiten von Professor Dr. Marcel Leist von der Universität Konstanz und Dr. Christopher Weidner, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundesinstituts für Risikobewertung.