Der A-Chor ist der älteste und traditionsreichste Chor des Christianeums in Othmarschen, mit aktuell 298 Sängerinnen und Sängern aus den Klassenstufen 8 bis 12. Ende Juni startete das stimmgewaltige Ensemble zu einer Konzertreise nach Prag, begleitet von 19 Betreuenden, fünf Schlagzeugern, zwei Pianistinnen und drei Gesangssolisten. Gemeinsam führten sie im Konzerthaus Domovina die „Carmina Burana“ von Carl Orff auf, flankiert vom örtlichen Chor Camerata Praha, der den musikalischen Abend mit einem Programm aus A-cappella-Sätzen eröffnete. „Es gab tosenden Applaus und viele glückliche Gesichter“, berichtet Chormitglied Charlotte Wachs stolz. In einem Reisebericht hat die Schülerin die beeindruckendsten Erlebnisse festgehalten.
Im Rahmen der Reise besichtigten die Hamburger Schülerinnen und Schüler spannende Orte der Stadt, darunter die Prager Burg und die Deutsche Botschaft, und auch ein Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Theresienstadt stand auf dem Programm. Die Führung sei „sehr spannend, aber auch erschreckend“ gewesen, vermerkt Charlotte Wachs nach dem Besuch des KZ außerhalb der Stadt. „Wir haben dort einen genauen Einblick in das alltägliche Leben der Häftlinge bekommen und unter welchen Bedingungen diese dort untergebracht waren“, schreibt sie.
Wie es sich für einen guten Chor gehört, wurde während des gesamten Aufenthalts in der tschechischen Hauptstadt immer wieder gesungen – nicht nur am Konzertabend. So sang der A-Chor für die Schülerinnen und Schüler des musikalischen Gymnasiums a Hudebni, in einem der historischen Innenhöfe der Prager Burg, für die Mitarbeitenden der Deutschen Botschaft („Die Gedanken sind frei“), und vor dem Rathaus, wo der Chor von der Magistratsdirektion empfangen wurde. Highlight der Reise war der Volkstanz-Flashmob auf dem Altstädter Marktplatz, bei dem alle 300 Choristinnen und Choristen den Volkstanz Troika aufführten – ein echter Hingucker inmitten einer riesigen Menschenmenge! „Viele Passanten haben zugeguckt oder auch versucht mitzumachen, und sogar ein Prager Fernsehteam war da“, schreibt Charlotte Wachs.
Laut A-Chorleiter Timo Sauerwein sei die Reise ein gelungener Baustein in Bezug auf die seit 35 Jahren währende Städtepartnerschaft zwischen Prag und Hamburg gewesen. „Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir sowohl im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg-Prag, in Bezug auf eine bewegende Schulbegegnung mit dem Gymnazium a Hudebni als auch in Bezug auf historisch-kulturelle Bildung eine sehr gute ‚Arbeit‘ gemacht haben“, so der Chorleiter. Die Jugendlichen seien mit sehr vielen wertvollen und schönen Eindrücken und Erfahrungen nach Hamburg zurückgekehrt. Das bestätigt auch Charlotte Wachs am Ende ihres Berichts: Nach der Heimfahrt hätten einige „noch die Instrumente zurück in die Schule gebracht und dann war die schöne Reise auch schon wieder vorbei.“