Wo war ich, als ich noch nicht geboren war? Warum liegt Jesus in einer Krippe? Wieso tragen manche Frauen Kopftücher? Gibt es Gott? Kinder haben viele Fragen ans Leben. Sie sind neugierig. Sie sehen und erleben in ihrem Alltag, dass Menschen verschiedene religiöse und kulturelle Wurzeln und unterschiedliche Überzeugungen haben.
Im konfessionsübergreifenden Religionsunterricht in Hamburg können Kinder diese und andere Fragen gemeinsam besprechen, Antworten kennenlernen und für sich hinterfragen. Die Schülerinnen und Schüler lernen so, eigene Traditionen und deren Wertvorstellungen zu verstehen und anderen offen zu begegnen. Im Religionsunterricht für alle werden die Themen aus der Perspektive mehrerer Religionen betrachtet, und auch nicht-religiöse und religionskritische Weltdeutungen gehören selbstverständlich dazu.
Während in anderen Bundesländern der Religionsunterricht nach Religionen und Konfessionen getrennt erteilt wird, lernen im Hamburger Religionsunterricht alle Kinder aller Glaubensrichtungen und auch Kinder, deren Familien keiner Religionsgemeinschaft angehören, gemeinsam. Die Schulbehörde spricht, wie es das Grundgesetz vorsieht, die Inhalte mit den großen Religionsgemeinschaften Hamburgs ab.
Die religiöse Vielfalt Hamburgs zeigt sich auch bei den Lehrkräften: Der Religionsunterricht wird von evangelischen, katholischen, muslimischen, jüdischen und alevitischen Lehrerinnen und Lehrern erteilt. Sie haben ein Lehramtsstudium und den Vorbereitungsdienst erfolgreich absolviert und unterrichten wie alle anderen Lehrkräfte in der Regel mindestens ein weiteres Fach. Anders als in anderen Bundesländern wird der Religionsunterricht in Hamburg ausschließlich von staatlichen Lehrkräften erteilt – nicht von Geistlichen oder anderem Personal der Religionsgemeinschaften.
Regelungen zum Religionsunterricht finden sich in Paragraf 7 Absätze 1 und 3 des Hamburgischen Schulgesetzes und im Rahmenplan des Fachs.