Rund 130 Teilnehmende aus den Hamburger Startchancen-Schulen kamen Ende September gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen zusammen, um bei der Auftaktveranstaltung für den Innovationsfonds „Pädagogische Partnerschaft“ dabei zu sein. „Ziel des Fonds ist es, die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die neue Ideen und starke Kooperationen erfordert“, so Programmleiterin Jenny Tränkmann. Im Rahmen des Programms stellt die Hansestadt hierfür über drei Jahre hinweg jährlich eine Million Euro zur Verfügung. Mit dem Geld sollen bis zu zehn innovative Projekte finanziert werden. Noch bis zum 1. Dezember können teilnehmende Schulen ihre Ideen einreichen.
Die Vielfalt der angesprochenen Themen bei der Auftaktveranstaltung in der Aula des Landesinstituts für Qualifizierung und Qualitätsentwicklung in Schulen in Eimsbüttel machte deutlich: Die Akteurinnen und Akteure denken Schule im Sozialraum neu. Diskutiert wurde unter anderem über die gezielte Förderung bildungsbenachteiligter Jungen, über mögliche Unterstützung bei frühkindlichem Autismus, altersgerechte Rhythmisierung im Ganztag, über Demokratiebildung durch Sozialraumerfahrungen und darüber, wie Eltern stärker eingebunden werden können.
Doch wie wird aus einer ersten Idee ein gemeinsames Handeln? Jenny Tränkmann erläutert: „Die Schulentwicklungsbegleiterinnen und -begleiter des Startchancenprogramms unterstützen die Projektverbünde bei der Konzeptentwicklung und Prozessgestaltung.“ Fachliche Expertise kommt aus den Referaten der Bildungsbehörde und ihren Instituten sowie von der Wübben Stiftung Bildung hinzu, die den Fonds als Partnerin begleitet und ihre langjährige Erfahrung in sozialraumorientierter Schulentwicklung einbringt.
Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey von der Universität Duisburg-Essen, Mitglied der wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms, betonte in ihrer Keynote: „Hamburg geht mit dem Innovationsfonds lernend neue Wege, damit die Kinder und Jugendlichen ins Spiel kommen – das begeistert mich als Wissenschaftlerin.“ Die Wissenschaftlerin machte deutlich, dass Kooperationen zwischen Schule und außerschulischen Partnern klare Strukturen, transparente Rollen und verbindliche Absprachen benötigen.
Die Resonanz auf die Veranstaltung war groß, die Ideen vielfältig. „Wir sind heute mit einer ganz vagen Idee gekommen, aber jetzt wird es rund“, brachte es eine Teilnehmerin nach der Veranstaltung auf den Punkt. Programmleiterin Tränkmann formuliert es so: „Startchancen ist mehr als ein Programm, es ist ein Aufbruch. Schulen erhalten die Möglichkeit, gemeinsam mit Partnern vor Ort neue Wege zu gehen, um Kinder und Jugendliche ganzheitlich zu fördern.“
Mit dem Bund-Länder-Programm werden deutschlandweit Schulen unterstützt, die viele Schülerinnen und Schüler aus sozial benachteiligten Haushalten unterrichten. In Hamburg ist das Programm zum Schuljahr 2024/25 mit 90 Schulen gestartet, rund 42.000 Schülerinnen und Schülern werden davon profitieren. Für die teilnehmenden Schulen wird in den nächsten zehn Jahren insgesamt 215 Millionen Euro für eine gezielte Lernförderung bereitstellt.
So geht es jetzt weiter: Ein Innovationsrat wird die eingereichten Projektskizzen auf Basis definierter Förderkriterien prüfen und auswählen. Noch können Projektideen eingereicht werden. Bewerbungsfrist ist der 1. Dezember 2025.
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