Uneinigkeit besteht bei den Gesellschaftern über die Frage einer Anbindung des Kraftwerks Moorburg für die Fernwärmeversorgung. Die Umweltbehörde hat ein belastbares Szenario erarbeitet, wie der Hamburger Westen ab 2022 aus industrieller Abwärme, Müllverwertung, einer Wärmepumpe und Gasmotoren für die Spitzenlast stabil und bezahlbar versorgt werden kann. Der VWH-Mehrheitsgesellschafter Vattenfall (74,9 % der Anteile) verfolgt weiterhin den Plan, Wärme aus dem Vattenfall-Kraftwerk Moorburg über eine Verteilstation in das Wärmenetz zu liefern und gibt damit der fossilen Wärme den Vorzug vor der innovativen Wärmepumpe an der Dradenau, einem angeschlossenen Aquifer-Tiefenspeicher und der Nutzung industrieller Abwärme. Diese Planung widerspräche dem Ziel eines Kohleausstiegs in der Fernwärme bis Mitte der 2020er Jahre.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, erklärt dazu: „Eine abschließende Einigung auf ein Gesamtkonzept zum Wedel-Ersatz kann nicht losgelöst von der Frage des Rückkaufs getroffen werden. Dazu wird es jetzt weitere Verhandlungen geben. Klarheit brauchen wir im ersten Halbjahr 2018. Da wir jetzt weiteres Geld für die Planung der Elbleitung freigeben, entsteht bei der Umsetzung kein Zeitverzug. Es bleibt dabei, dass wir das Kraftwerk Wedel schnellstmöglich abschalten wollen.“
Einigkeit besteht dagegen in anderen wesentlichen Punkten: Beide Partner planen eine vorzeitige Umrüstung des Kraftwerks Tiefstack auf Gas im Jahr 2025. Unstrittig ist auch die Einbindung des geplanten Energiezentrums der Stadtreinigung in Stellingen und die Nutzung von Wärme aus der Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm (MVR).
Im September 2013 hatte eine Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger für einen Rückkauf der Energienetze durch die Stadt gestimmt. Das Strom- und das Gasnetz sind bereits zu 100 Prozent im Besitz der Stadt, die Wärme bislang nur zu 25,1 Prozent. 2014 wurde der Rückkauf der restlichen Anteile der Fernwärme für das Jahr 2019 vereinbart – zu einem Mindestpreis von 950 Mio €. Der nächste Schritt ist eine aktuelle Bewertung des Unternehmenswertes, der ab Januar stattfinden wird.
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