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Öffentlicher Freiraum für alle

Testphase an der Hafenkante auf St. Pauli erfolgreich abgeschlossen

01. Oktober 2024 Pressemitteilung
  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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Unter dem Motto „Hafenkante, was kannst du?“ fand von Anfang August bis jetzt die Testphase für die Neugestaltung der Freiflächen gegenüber dem Antonipark auf den wasserseitigen Flächen der Straße St. Pauli Fischmarkt statt. Auf einem Abschnitt von 60 m Breite wurden erste Ideen aus der „Wunschproduktion“ des Park Fiction Komitees unter Beteiligung der Öffentlichkeit getestet. Ab dem 2. Oktober werden das Testfeld zurückgebaut und die Ergebnisse der Testphase ausgewertet.

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Hafenkante Testfeld
Hafenkante Testfeld BUKEA

Acht Wochen lang konnten Bürgerinnen und Bürger sowie Hamburg Besuchende jeden Alters auf der Testfläche an der Hafenkante verschiedene Ideen und Nutzungsmöglichkeiten zur Schaffung eines öffentlichen Freiraums mit Aufenthaltsqualität erproben. Schritt für Schritt wurden sieben verschiedene Bausteine wie unter anderem eine Bank mit Elbblick, ein Gewitterdach als Wetterschutz und Schattenspender, Bepflanzungen sowie ein Basketball- und Bobbycarfeld auf der Testfläche aufgebaut. Die temporäre Gestaltung konnte ausprobiert und vor Ort bewertet sowie eigene Ideen und Anregungen eingebracht werden.

An der vor Ort eingerichteten Anlaufstelle sind in den vergangenen Wochen rund 120 Beiträge eingegangen. Darüber hinaus wurde in sieben öffentlichen Veranstaltungen („Lückenschlüsse“) Themen wie der Hochwasserschutz und die Planung von Freiräumen am Wasser, Klimaanpassung oder die Perspektive des angrenzenden Gewerbes diskutiert. Konzipiert und durchgeführt wurde das Beteiligungsverfahren von projektbüro und UVM, die als Planungsgemeinschaft im Januar die Projektausschreibung gewonnen hatten.


Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Es ist unübersehbar geworden, was aus einer abermals unwirtlichen und unattraktiven Betonfläche mit wenigen Mitteln erreicht werden kann, und wie gern sich Bürgerinnen und Bürger einbringen, wenn eine Umsetzung ihrer Ideen zeitnah erfolgen kann. Ich persönlich bin begeistert von den Veränderungen, die die Fläche hier erfahren hat. Es wurde sichtbar, wie gut sich die Hafenkante als Treffpunkt für alle anbietet: Selten wurde wohl eine Sitzgelegenheit so intensiv und gern genutzt wie die selbst gebaute Bank mit freiem Blick auf die Elbe. Der öffentliche Raum wurde zumindest für eine kurze Zeit zu einem attraktiven Teil unserer wunderschönen ‚Landschaftsachse Elbe‘ und ich hoffe, dass sich auch mittelfristig hier dauerhaft etwas ändern wird.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Mehrere Wochen lang hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich für die Gestaltung der Hafenkante aktiv einzubringen – und ich freue mich, dass dieses Angebot rege genutzt wurde. Die Erweiterung des Antoniparks in Richtung Elbe ist kein Selbstzweck, hier soll mehr Freiraumqualität entstehen, zum Wohle der Menschen vor Ort. Aus Altonaer Sicht erhoffen wir uns gleichzeitig aber auch Synergieeffekte für den Fischmarkt, der sich in direkter Nachbarschaft befindet und sonntags ein Magnet für Besucherinnen und Besucher ist. Ich würde mich freuen, wenn der sonntägliche Fischmarkt-Bummel dann künftig auch mit einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Hafenkante verbunden wird.“

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die Testphase hat eindrucksvoll gezeigt, wie sehr die frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zur erfolgreichen Gestaltung öffentlicher Räume beiträgt. Mit kreativen Ideen und großem Engagement wurde die Hafenkante zu einem lebendigen und einladenden Ort entwickelt. Dass die Fläche so gut angenommen wurde, unterstreicht den Bedarf an attraktiven Freiräumen, die sowohl der Nachbarschaft als auch Besuchenden zugutekommen und die städtebauliche Entwicklung weiter voranbringen.“

Christoph Schäfer, Park Fiction Komitee: „Die Testphase am Ufer zeigt, wieviel Spaß und Innovation Beteiligung machen kann, wenn sie mit Phantasie, Sensibilität, Respekt und Humor umgesetzt wird. Die Absturzstelle eines Caravans zum Aussichtspunkt für eine große Bank zu machen und den ‘Pavillon um daraus das Gewitter zu beobachten‘ als 1:1 Entwurf umzusetzen, inklusive liebevoll aus Metall nachgearbeiteter Wolken-Blitz-Zeichnung, zeigt, dass Demokratie zu Innovation führen kann und zu mutiger Planung. Weiter so!" 

Lisa Zander, Projektleiterin des Planungsteams projektbüro & UVM: „Zwei Monate lang haben wir vor Ort mögliche Zukünfte getestet und ausgelotet, was dieses Stück Stadt an der Hafenkante ist und sein kann. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, die mit uns auf die Elbe geblickt, Basketball gespielt, Tee getrunken haben und Bobby-Car-Rennen gefahren sind, und blicken gespannt in die nächste Phase, in der wir das Feedback, die Erfahrungen und Gespräche aufarbeiten, um sie in die Ziele der langfristigen Umgestaltung einfließen lassen zu können.“


Die Gestaltung der Hafenkante hat in der Testphase viel positives Feedback erfahren. Im Detail werden die Ergebnisse nun in den kommenden Wochen ausgewertet und fließen in die Aufgabenstellung für ein Planungsverfahren mit Landschaftsarchitekturbüros ein, das voraussichtlich ab Sommer 2025 durchgeführt werden und die Beteiligungsergebnisse in eine umsetzungsfähige Planung übersetzen soll.

Ziel des Gesamtprojekts ist es, der Fläche gleichermaßen als Teil der gesamtstädtisch wichtigen Landschaftsachse Elbe und für die örtliche Versorgung mit nutzbaren Freiräumen gerecht zu werden.

Hintergrund:
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft hatte 2023 das Projekt „Qualifizierung der Hafenkante zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken“ gestartet, um die Fläche für die Freizeit- und Erholungsnutzung besser nutzbar zu machen und eine andere bzw. erweiterte Nutzung dieses öffentlichen Raums zur Diskussion zu stellen. Die Fläche liegt gegenüber des 2003 eröffneten Antoniparks („Park Fiction“) in den Hamburger Stadtteilen Altona-Altstadt (Bezirk Altona) und St. Pauli (Bezirk Hamburg-Mitte), der auf diese Weise bis zur Elbe hin erweitert wird.

Im Koalitionsvertrag für die 22. Legislaturperiode war festgehalten worden, dass eine Erweiterung des Antoniparks auf der wasserseitigen Fläche der Straße St. Pauli / Fischmarkt unter Federführung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft angestrebt wird. Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens konnte die Planungsgemeinschaft „projektbüro“ und „UVM“ die Ausschreibung für sich entscheiden. Bei den Planungen und Überlegungen zu dem Projekt wurden auch die bisherigen Ergebnisse der „Wunschproduktion“ berücksichtigt, die das „Park Fiction Komitee“ mit der Nachbarschaft erarbeitet hatte.

Weiterführende Informationen zum Projekt gibt es hier: www.hamburg.de/go/hafenkante



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