Ob auf einem Schiff im Hamburger Hafen eine hochansteckende Krankheit ausbricht oder es in einem Biotech-Labor einen Unfall gibt: In diesen Situationen müssen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit den Gesundheitsbehörden auf allen staatlichen Ebenen eng zusammenarbeiten, um ein Ausbruchsgeschehen aufzuklären, Erkrankte zu versorgen und eine mögliche Weiterverbreitung zu verhindern.
Im Projekt "Einsatzführung und Lagebewältigung bei Biogefahren-Ereignissen" (ELBE) erforschen die Feuerwehr Hamburg, das städtische Institut für Hygiene und Umwelt (HU) sowie das Fachamt Gesundheit des Bezirks Altona gemeinsam mit einem Team der Universität Hamburg und weiteren assoziierten Partnern, wie diese Zusammenarbeit verbessert werden kann. Das Projekt "ELBE" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" mit rund zwei Millionen Euro gefördert.
Die Beteiligten werden eine mehrstufige Übungsserie mit steigender Komplexität durchführen, um die Bewältigung von biologischen Gefahrenereignissen im Rahmen interbehördlichen Zusammenarbeit zu verbessern. Das HU ist für das Teilprojekt "Resilienzsteigerung durch sicheres Agieren nach szenario-basierter Ausbildung" verantwortlich. Das Zusammenspiel von Einsatzkräften, Laboren und Krisenstäben wird während der Übungen genau beobachtet und wissenschaftlich ausgewertet. Diese Begleitung ist Aufgabe der "Interdisziplinären Forschungsgruppe zur Analyse Biologischer Risiken" (INFABRI) am Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung der Universität Hamburg.
Ziel ist es aus den Übungen Erkenntnisse zu gewinnen, die in verschiedenen Behörden zur Verbesserung der Ablauforganisation und der Interaktion mit anderen betroffenen Behörden dienen können. Ergänzend werden Muster-Krisenmanagementpläne für die Zusammenarbeit in Bio-Gefahrensituationen entwickelt und bundesweit zur Verfügung gestellt.