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Umweltuntersuchungen

Boden- und Abfalluntersuchungen

Ein gesunder Boden ist Voraussetzung für sauberes Grundwasser, gesunde Lebensmittel und gesunde Menschen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referats für Boden- und Abfalluntersuchungen arbeiten daran, Menschen vor gefährlichen Abfällen und Bodenverunreinigungen zu schützen und Schädigungen des Bodens zu verhindern.

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Böden in städtischen Ballungsräumen zeigen ausgeprägte Spuren einer jahrhundertelangen, intensiven Nutzung. Vor allem zahlreiche Stoffeinträge des Industriezeitalters werden inzwischen als problematisch angesehen. Viele Stadtbewohner fragen sich deshalb, ob der Boden, auf dem sie leben, beispielsweise als Kinderspielfläche oder für den Gemüseanbau gefahrlos genutzt werden kann.

Probenahme mit dem Hohlkernbohrer
Bodenprobenahme ©HU

Zur Beantwortung dieser Fragen führt die Hamburger Verwaltung seit etwa drei Jahrzehnten systematisch Bodenuntersuchungen durch. Das Referat für Boden- und Abfalluntersuchungen beteiligt sich an diesen Untersuchungen durch die wissenschaftliche Beratung der zuständigen Hamburger Stellen, durch Probenahmen und durch die Dokumentation und Auswertung von Untersuchungsergebnissen. Dabei greift es in der Regel auf die Leistungen des zentralen Labors für Umweltuntersuchungen im HU zurück.

Traditionell liegt der Schwerpunkt der umweltchemischen Bodenuntersuchungen auf der konkreten Gefahrenabwehr, wie der Untersuchung gesundheitsschädlicher Abfallablagerungen, der Suche nach Ursachen für Grundwasserverunreinigungen und der Überprüfung des Erfolgs von Sanierungsmaßnahmen. 

Inzwischen nehmen vorsorgende Untersuchungen, die unterschwellige, großräumige Bodenverunreinigungen charakterisieren, und die dazu notwendigen Vergleichsuntersuchungen, die regional allgegenwärtige, normale Spurengehalte erfassen sollen, vergleichbaren Raum ein. Ein in dieser Hinsicht

Visualisierung Bodenuntersuchung
Visualisierung Bodenuntersuchung ©HU

wichtiger Meilenstein war die 2017 erschienene Veröffentlichung der Hintergrundwerte für anorganische und organische Stoffe in Böden durch die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz. An den dort enthaltenen Daten hat das Referat für Boden- und Abfalluntersuchungen durch die Auswahl und Beprobung von über hundert Probenahmestellen sowie durch die Prüfung und statistische Auswertung der Analysenergebnisse einen erheblichen Anteil.

Aber auch Untersuchungsprogramme im Zusammenhang mit der Ausweisung von Bebauungsgebieten und unsere systematischen Untersuchungen von Kleingartenböden, Gewächshausböden, Straßenrandböden, von Böden des industriell besonders beeinflussten Hamburger Südostens sowie von Böden unter Tankstellen und chemischen Reinigungen mit ihren verschiedenen spezifischen Belastungsrisiken stellen wichtige Beiträge zum proaktiven Schutz von Menschen, Boden und Grundwasser dar.

Ein weiteres, ausgesprochen vielfältiges Arbeitsfeld stellen für uns die Untersuchungen von Abfall- und Recyclingmaterial dar. Zu den häufigeren Aufgaben gehört dabei die Begutachtung von Hausbrandaschen und Brennstoffen im Rahmen von behördlichen Maßnahmen gegen Brennstoffmissbrauch. Ähnlich regelmäßig führen wir Beprobungen von Haufwerken aus Bodenaushub und Bauschutt im Hinblick auf Verwertungsmöglichkeiten durch. 

Probenahme Kühlgerätekompressor
Probenahme von Kühlgerätekompressoren ©HU

Die Untersuchung unterschiedlichster Recyclingmaterialien wie zum Beispiel von Altholz, Strahlmitteln, Kunststoffschredder oder demontierten Kühlgerätekompressoren zur Überprüfung der korrekten Abfalldeklaration oder zur Ursachenermittlung bei Bodenkontaminationen gehört zu den eher seltenen, aber umso interessanteren Aufgaben der Arbeitsgruppe.