Kurz vor der Unterzeichnung des neuen Arbeitsprogramms hatte der Weltklimarat IPCC seinen neuen Bericht vorgelegt. Darin heißt es: „Das Fenster der Möglichkeiten, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu schaffen, schließt sich schnell.“ Die Emissionen müssen auf netto null runter. Diese jüngste Bestandsaufnahme macht deutlich, wie wichtig das weiterentwickelte Arbeitsprogramm der UmweltPartnerschaft Hamburg ist. Neue Schwerpunkte sind unter anderem der Weg zur Klimaneutralität und die Frage, wie die gigantischen Investitionen finanziert werden. Am 5. April 2023 haben die Träger der UmweltPartnerschaft das Programm vorgestellt und unterzeichnet, das sie für die neue Arbeitsperiode bis 2028 verabredet haben. Senator Jens Kerstan sagte: „Hamburg klimaneutral zu machen – das ist die politische Aufgabe unserer Zeit. Hamburg hat die Kraft und das Know-how, um Klimaneutralität, Umweltschutz und Wirtschaft zu verbinden. Die UmweltPartnerschaft lebt von der Haltung, Dinge neu zu denken.“
Grüner Wasserstoff reduziert Emissionen
Mehr Energieeffizienz, mehr Wärme und Strom aus erneuerbaren Quellen, mehr Energieeinsparung: das ist der Weg. Und daher auch Schwerpunktthema in der UmweltPartnerschaft. Was viele Betriebe der UmweltPartnerschaft schon geleistet haben, soll Standard in der Wirtschaft werden. Für Hamburger Unternehmen wird die UmweltPartnerschaft weiterhin wichtige Anlaufstelle rund um das Thema Energie sein – mit der Beratung von den Kammern und den Informations- und Austauschformaten. Der Senat hat außerdem diverse Projekte aufgesetzt, damit klimafreundlich hergestellter Wasserstoff die CO2-Emissionen in der Industrie und im Verkehr senken kann. In Moorburg entsteht der erste Elektrolyseur, der aus Sonnen- und Windenergie Wasserstoff im großen Stil erzeugen soll. Und: Es wird ein Wasserstoff-Leitungsnetz im Hafen entstehen. Für Hamburger Betriebe ist es Zeit, den Umweltschutz noch weiter nach vorne zu schieben – und dort als Top-Thema zu halten. Dass die Infrastruktur passt, zeigt ArcelorMittal. Das Unternehmen will zum ersten Mal Stahl mit einer wasserstoffbasierten Anlage produzieren.
Neue Spielregeln an Finanzmärkten
Weiteres großes Thema für die neue Arbeitsperiode ist Sustainable Finance, denn bei Banken und Versicherungen rücken grüne Kriterien immer stärker in den Fokus. Die neuen Spielregeln treffen zunächst Konzerne, aber bald auch (ob direkt oder indirekt) Mittelständler und kleinere Unternehmen. Zusammen mit den Kammern wird die UmweltPartnerschaft in der kommenden Arbeitsperiode zunächst schauen, welche Informationsbedarfe bei den Unternehmen bestehen und darauf aufbauend Angebote gestalten, so dass UmweltPartner zu dem Thema Nachhaltigkeitskriterien und den damit verbundenen Berichtspflichten vorbereitet werden. Neben den beiden neuen Schwerpunkten werden auch andere Aspekte weiter eine große Rolle spielen. Dazu gehören die Themen Circular Economy, Ressourcen- und Materialeffizienz, Mobilität, nachhaltiger Einkauf, der Nachwuchsmangel in den Klimaberufen oder Umweltmanagementsysteme.
In den kommenden fünf Jahren soll sich das grüne Netzwerk weiterentwickeln und will noch mehr praktisch-konkreten Nutzwert bieten für die Unternehmen – mit weiteren Informationsangeboten, Austauschformaten und noch mehr Netzwerkarbeit.
20 Jahre Umweltpartnerschaft sind eine Erfolgsgeschichte. Aber auch ein Ansporn dafür weiterzumachen. Denn damit es gelingt 2045 klimaneutral zu sein, wie es sich der Senat vorgenommen hat, ist noch viel zu tun. Senator Jens Kerstan sagt: „Neben schärferen Maßnahmen brauchen wir auch den Geist des Gestaltenwollens. Dass sich die Dinge ändern müssen, und dass das eine Chance ist, diese Haltung hat ihr Zuhause in der Umweltpartnerschaft.“