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Mehr Schub für Sonnenkraft

Photovoltaikstrategie für Hamburg in Planung

Photovoltaik macht uns unabhängiger von steigenden Strompreisen, schützt das Klima und bringt die Energiewende voran. Mehr Tempo beim Ausbau der Solarenergie – dafür arbeitet die Umweltbehörde derzeit an einer Photovoltaikstrategie für Hamburg.

LGV

Nicht nur Schietwetter! Mit Sonnenenergie lassen sich zukünftig rechnerisch bis zu zwei Drittel des gesamten Hamburger Strombedarfs klimafreundlich decken. Das hat eine Studie des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg ergeben. Das mit Abstand größte realisierbare Potenzial schlummert demnach auf den Dächern der Stadt: auf Ein- und Zweifamilienhäusern, auf Gewerbegebäuden, Mietshäusern und öffentlichen Gebäuden.

Attraktiv ist Photovoltaik auch für Unternehmen. Gerade für Betriebe mit einem hohen Verbrauch durch Maschinen und Anlagen ist es sinnvoll, unabhängig zu sein von den Preisen auf den Energiemärkten und Kosten so zu reduzieren. Große Dach- und Gewerbeflächen liefern ideale Voraussetzungen, um möglichst viel Sonnenenergie zu ernten. Weitere Vorteile: Photovoltaikanlagen sind wartungsarm und können bis zu 30 Jahre halten. 

Von Museum bis Schwimmbad: immer mehr Solarmodule auf städtischen Dächern

Die Stadt Hamburg tut bereits viel für mehr grünen Strom von Hamburger Dächern. In Hamburg gehen immer mehr Anlagen an den Start. Seit August 2024 liefert ein Forschungsgebäude in der Science City Bahrenfeld grünen Strom. Es ist die erste Anlage der Universität Hamburg. Auch auf Schulen, Schwimmbädern und Museen sind bereits Anlagen entstanden, viele weitere sind in Planung. 

Hamburg plant umfassende Photovoltaik-Offensive

Damit der Ausbau noch mehr Fahrt aufnimmt, erarbeitet die Umweltbehörde derzeit eine umfassende Photovoltaik-Strategie. Die Richtung ist klar: Hamburg will den Ausbau von Photovoltaik noch stärker vorantreiben. Bestärkt durch die bestehende Dynamik beim Zubau der Photovoltaik sollen ambitionierte Ausbauziele gesetzt werden: Bis 2030 soll die installierte Leistung auf 800 MWp steigen, 2035 soll die installierte Leistung 1,5 GWp betragen.

Mit welchen Maßnahmen gelingt mehr Tempo? Wie lassen sich junge Menschen als künftige Fachkräfte für Klimaberufe gewinnen? Können Genehmigungsverfahren schneller laufen? Gemeinsam mit Kammern, Verbänden, Bezirken, weiteren Fachbehörden und Betrieben entwickelt die Umweltbehörde Maßnahmen. 

Gelingen kann der Ausbau nur, wenn Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bürger:innen gemeinsam anpacken. Deutschlandweit hat der Ausbau der Solarenergie zuletzt zugenommen. Expert:innen rechnen damit, dass der Boom anhält. Gerade in Hamburg sind die Voraussetzungen mit dem Klimaschutzgesetz gut: Für Neubauten, aber auch bei Dachsanierungen, sind Photovoltaikanlagen Pflicht. Auch Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen müssen mit Solarmodulen ausgerüstet sein.

Strom wird ein entscheidender Energieträger

„Das Ziel, die Stromversorgung in der Stadt schon im Jahr 2045 nahezu klimaneutral zu machen, erfordert einen bunten Strauß an Maßnahmen, der Ausbau der Photovoltaik wird dabei wichtiger denn je“, betont Umweltsenator Jens Kerstan. Der Strombedarf wird künftig weiter steigen, wenn etwa das Heizen oder die Mobilität elektrifiziert sind. Gute Zeiten also für diejenigen, die die Sonnenenergie vom eigenen Dach beziehen.