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Gebäudeeffizienz

Energieeffizienz alleine reicht nicht mehr

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft

Gebäude, in denen gewohnt und gearbeitet wird, sollten einen möglichst hohen Energiestandard aufweisen. Ein emissionsarmer und energieeffizienter Weg ist das Holzhaus.

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Cornelius Voß

Ob Bürogebäude, Werkhalle oder Doppelhaushälfte – wer jetzt seine Immobilie energetisch sanieren möchte, sollte sich an den höchsten Standards orientieren. „Um 95 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 einsparen zu können, sollten Bauherren bei Neubauprojekten die KfW-Effizienzhaus-Standards zugrunde legen. Für derartige Gebäude wäre das beispielsweise der Effizienzhaus 40 Plus-Standard. Bei einer Bestandssanierung ist der Standard Effizienzhaus 55 Richtschnur“, sagt Carmen Schlüter, als Architektin bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) für energieeffizientes Bauen verantwortlich. Ein Beispiel für Häuser in Passivbauweise sind die Gebäude des UmweltPartners Eisenbahnbauverein Harburg an der Friedich-List-Straße. Die Wohnungsbaugenossenschaft setzt insgesamt eine nachhaltige Strategie für emissionsarmes Bauen um, etwa mit Photovoltaik- und thermischen Solaranlagen, Eisspeicher und Fassadendämmung. Derartige Leistungen sind bei der UmweltPartnerschaft anrechenbar.

Bauen mit Holz ist nachhaltig

Eine Möglichkeit, die Kohlendioxid-Emissionen im Wohnungs- und im Gewerbebau zu senken, ist der Holzbau. Um die Bauweise mit dem natürlichen Baustoff, in dem das Kohlendioxid auf lange Zeit gespeichert wird, voranzubringen, hat Hamburg eine eigene Holzbau-Strategie entwickelt. So dürfen künftig Gebäude mit einer Höhe von bis zu 22 Metern oder sieben Stockwerken aus Holz errichtet werden. „Holz ist leicht und bietet sich deshalb auch für Aufstockungen im Wohnungs- oder Gewerbebau an“, sagt Carmen Schlüter. Zugleich senkt das Bauen mit Holz auch die sogenannte „graue Energie“, also die beim Bau eines Hauses verbrauchte Energie. Die Herstellung und der Transport von Beton, Zement und Ziegeln etwa ist erheblich energieintensiver als die Nutzung von Holz.

Neu- und Erweiterungsbauten öffentlicher Nichtwohngebäude sollen schon ab 2020 laut Hamburgischem Klimaschutzgesetz im Standard Effizienzhaus 40 geplant werden. Zwar sind die Investitionskosten für einen verbesserten Energiestandard höher. Doch in aller Regel werden diese Mehrkosten durch verschiedene Förderprogramme und durch die Energieeinsparungen während des Betriebes aufgefangen. So bietet die KfW unter anderem Tilgungszuschüsse und zinsvergünstigte Kredite bei Bestandssanierungen von Nichtwohngebäuden an. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank hat Fördermittel für den Neubau und die Sanierung sowohl für Wohngebäude als auch Nichtwohngebäude im Programm. Der Einsatz von Holz in der Gebäudekonstruktion etwa wird bei Neubauten, Aufstockungen und Anbauten mit 80 Cent je Kilogramm Holz oder Holzprodukt unterstützt. Einen individuellen Sanierungsfahrplan für Bestandsgebäude, der ebenfalls förderfähig ist, erstellen zertifizierte Energieberater. Die kostenlose Erstberatung übernimmt im Auftrag der UmweltPartnerschaft die Umweltberatung der Handelskammer sowie des ZEWUmobil. Weitere Informationen zu den Förderbedingungen gibt es bei der IFB. Dort finden sich auch die jeweils aktuellen Förderrichtlinien. Viele Informationen zum nachhaltigen Bauen finden sich auf dem gleichnamigen Informationsportal des Bundesinnenministeriums.