Den Zeitraum muss man schon beinahe als historisch bezeichnen: Vor fast 30 Jahren startete die Bundesrepublik mit dem 1.000-Dächer-Programm in das solare Zeitalter. Es folgten Ende des Jahrtausends das 100.000-Dächer-Programm und schließlich das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das aktuell novelliert wird. Das Ziel damals wie heute: den Umbau der Stromversorgung von fossilen auf erneuerbare Energien zu beschleunigen.
Forum Solarenergie nimmt Arbeit auf
Ob Energiebunker Wilhelmsburg oder die Machbarkeitsstudie für Solarthermie Oberbillwerder, ob Energie- und Klimakonzepte für Unternehmen und Kommunen oder Mieterstromprojekte – in den vergangenen zehn Jahren hat die Averdung Ingenieure & Berater GmbH aufgrund ihrer Kompetenz in Sachen Solarstromversorgung fast alle entsprechenden Großprojekte in Hamburg mit auf den Weg gebracht. Auch am Masterplan Solarcity für die Stadt Berlin war sie maßgeblich beteiligt. „Jedes einzelne Solarstrom-Projekt ist komplex. Wir sehen uns die gesamte Situation an“, erläutert Sebastian Averdung. Insbesondere bei Gewerbetreibenden stellten sich viele Fragen: Welche Potenziale bietet das Dach des Betriebsgebäudes? Kann die Photovoltaik-Anlage mit einem Gründach kombiniert werden? Wer wird den gewonnenen Strom nutzen, Mieter oder Eigentümer? Welche Konzepte zum unternehmerischen Umweltschutz gibt es? Welche Förderung greift? „Wir beraten unabhängig und orientiert an dem, was der Nutzer braucht“, betont Averdung.
Das Know-how der „Solarintegratoren“ bringt Sebastian Averdung seit Jahren auch durch seine Mitarbeit in Fachverbänden und Initiativen in die städtische Entwicklung ein: Gerade hat er beispielsweise das Forum Solarenergie im Cluster Erneuerbare Energien in Hamburg mitgegründet.
Das Forum ist ein Kooperationsprojekt des Clusters mit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Wichtigstes Ziel ist es, die Nutzung der Solarenergie in Hamburg voranzutreiben. Dafür wird die gesamte Kompetenz der Hamburger Solarbranche in den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie im Forum gebündelt. So treffen dort Planende und Projektentwickler, Finanzierende und Investoren, Handwerksbetriebe und Großunternehmen, aber auch Forschende zusammen. Den technologischen Schwerpunkt ihrer Arbeit sehen die Mitglieder in der Nutzung von Solarthermie und Photovoltaik auf Freiflächen und Dachanlagen der Stadt sowie deren Kombination mit Speichern und Gründächern. Damit könnte das Forum zum wichtigen Partner der Stadt werden, die im Klimaplan verankert hat, dass ab 2023 bzw. 2025 auf jedem Dach, das neu gebaut oder erneuert wird, eine Photovoltaikanlage errichtet werden muss. „Das ist wirtschaftlich zumutbar und technisch absolut machbar“, sagt Sebastian Averdung. In Hamburg würden bisher nur 0,6 Prozent der Dachflächen zur Erzeugung von Solarenergie genutzt. In fünf Jahren, davon ist der Experte überzeugt, werde sich das radikal verändert haben. Mindestens ein Drittel der Dächer sei sinnvoll für Photovoltaik und Solarthermie nutzbar. Averdung: „In Berlin war die Situation vor acht Jahren vergleichbar. Inzwischen wird bei jedem Neubauprojekt der öffentlichen Hand Photovoltaik selbstverständlich mitgedacht.“