„Wer den Umbau zu einer regenerativen Energieversorgung lange verschoben hat, ist jetzt in einer prekären Lage“, sagt Dolores Lange, die für die UmweltPartnerschaft Hamburg Handwerksbetriebe rund um Energieeffizienz und Ressourcenschutz berät. Von heute auf morgen lässt sich die Energieversorgung nicht umbauen. Denn wer jetzt seine Heizung erneuern will, muss lange Wartezeiten im Handwerk in Kauf nehmen. Unternehmen sollten deshalb nach jedem Quäntchen Einsparpotenzial suchen, um den Kostenanstieg zu dämpfen.
Heizenergie sparen: so klappt’s
- Temperatur runter
Stellen Sie die Temperatur in Büros auf 19 Grad. Wo schwer körperlich gearbeitet wird, kann die Temperatur sogar noch niedriger sein. Finden Sie mit Ihren Beschäftigten einen guten Kompromiss. Prüfen Sie auch die Heizungseinstellungen für kaum genutzte Räume wie etwa Lager – hier kann es meist deutlich kühler sein. Achten Sie aber auch dort auf ausreichendes Lüften und Heizen, sonst droht Schimmel. - Tagsüber konstant heizen, nachts absenken
Vermeiden Sie ständige Wechsel zwischen Aufheizen und Abkühlen. Senken Sie die Temperatur entweder mit einer zentralen Nachtabsenkung oder mit programmierbaren Thermostaten. Jedes Grad weniger spart zirka sechs Prozent Heizenergie. - Wärme halten
Bitten Sie Ihre Beschäftigten, Türen stets zu schließen, damit Wärme nicht in kalte Flure, Teeküchen oder Werkshallen entweicht. Über Nacht sollten die Rollläden runter, auch das hilft die Wärme zu halten. - Heizkörper entlüften
Wenn Heizungen gluckern oder Heizkörper unterschiedlich warm werden, ist oft Luft im Rohrsystem. Mit einem Entlüfterschlüssel lässt sich das einfach lösen, im Internet finden sich jede Menge Do-it-yourself-Videos. - Vernünftiges Lüften
Auch richtiges Lüften hilft Energie zu sparen. Statt dauerhaft gekippter Fenster sorgen Sie mehrmals täglich mit komplett offenen Fenstern für Durchzug. So kühlen die Wände nicht aus und die frische Luft erwärmt sich schneller. - Hydraulischer Abgleich
Kaum genutzt, aber sinnvoll: Um Ihre Heizung zu optimieren, lassen Sie von einem Fachbetrieb einen hydraulischen Abgleich durchführen. So lässt sich die Leistung optimieren.
Dolores Lange rät Betrieben, nicht nur die Heizung, sondern die gesamte Energiebilanz unter die Lupe zu nehmen. Also: Halogenlampen und T8-Röhren raus, LED-Lampen rein; und Betriebe, die mit Druckluft arbeiten, sollten dringend Leckagen abstellen und prüfen, ob ein niedrigerer Druck ausreicht. „Wer das Gebäude dämmen oder eine neue Heizung einbauen will, sollte dranbleiben, um auf der Warteliste der Handwerker ein Stück nach oben zu rutschen. Irgendwann werden sie wieder freie Kapazitäten haben.“