Anlass
Der Boden auf dem Grundstück „Am Stadtrand 62“ war unter anderem durch Leichtflüchtige Chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) stark verunreinigt. Die Untergrundbelastungen sind durch ein Unternehmen verursacht worden, das dort seit den 1930er Jahren bis in das Jahr 2000 Bautenschutz-, Pflege- und Reinigungsmittel hergestellt hat. LCKW sind ins Grundwasser eingedrungen. Sie sind dort nur schwer biologisch abbaubar. LCKW sind giftig und als krebserregend eingestuft. Der belastete Boden musste daher ausgetauscht werden.
Sanierung
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat das mit Schadstoffen belastete Grundstück im Jahr 2015 in ihr Eigentum übernommen. Nach dem Abbruch der Gebäude des ehemaligen Chemiebetriebes erfolgten Untersuchungen auf Kampfmittel und Schadstoffe, um die Belastungen im Boden genau zu lokalisieren und damit die Sanierung präzise vorzubereiten.
Während der Sanierung wurde der mit Schadstoffen belastete Boden mit sogenannten Großbohrungen ausgetauscht. Dabei wurde verunreinigter Boden entnommen und sauberer Boden in die Bohrlöcher eingebracht.
Im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft wurden auf dem Grundstück insgesamt circa 24.500 Tonnen Boden bis teilweise 15 Meter Tiefe ausgetauscht. Der schadstoffbelastete Boden ist fachgerecht auf Deponien entsorgt worden.
Die umfangreichen Arbeiten auf dem Grundstück wurden Ende Juni 2023 erfolgreich abgeschlossen.
Das Grundwasser wird nordwestlich des Grundstücks „Am Stadtrand 62“ gefördert und anschließend in einer Wasseraufbereitungsanlage so behandelt, dass eine Einleitung in das Abwassernetz möglich ist. Diese hydraulische Sicherungsmaßnahme hat verhindert, dass sich Schadstoffe während der Sanierung im Grundwasser ausbreiten konnten. Diese Sicherung wird nach dem Bodenaustausch noch eine Zeit lang weiter betrieben.