Nach dem vorliegenden Kenntnisstand wurden auf der Fläche seit den 30er Jahren Schlämme, Bauschutt, Hausmüll, Werftabfälle und Altölschlämme abgelagert. An Hand der aufgefunden Zusammensetzung der Ablagerungen kann davon ausgegangen werden, daß der wesentliche Anteil davon bis etwa in die 60er Jahre hinein hierher verbracht wurde. Mengenmäßig bestand ein großer Teil der ausgehobenen Ablagerungen aus bentonitartigen, größtenteils mit Öl belasteten Schlämmen, die wahrscheinlich von Erdölbohrungen stammen. Zudem war auf dem Gelände bis in die 60er Jahre ein Werftbetrieb ansässig. Beim Sanierungsbeginn waren noch Fundamente einer Halle vorhanden. Unterhalb dieser Fundamente befand sich eine ca. 2 Meter mächtige Auffüllung, die sich nicht von den übrigen Ablagerungen unterschied. Die von der Wasserbehörde vorgegebene Sanierung bezog sich auf Schwermetallbelastungen und insbesondere auf die Beseitigung der Kontamination durch Mineralölkohlenwasserstoffe.
Der Sanierungsbereich umfaßt insgesamt eine größere und eine kleinere Fläche von insgesamt ca. 5.500 m², die unmittelbar an die Dove Elbe bzw. an einen Nebenarm der Dove Elbe angrenzen. Darüber hinausgehende Ablagerungen, die sich auf Flächen östlich und südöstlich der sanierten Bereiche befinden, bestehen im wesentlichen aus hausmüllartigen Ablagerungen. Diese wurden gemäß der Sanierungskonzeption nicht angegriffen.
Das auf der Vorgabe der Wasserbehörde basierende Sanierungskonzept sah vor, die massiven Ölaustritte und die Gefährdung des Grundwassers zu beseitigen. Das Sanierungskonzept beinhaltet den Aushub der ölbelasteten Bereiche oberhalb der Kleischicht bis an die Uferlinie. Eine Wiederverfüllung der ausgehobenen Bereiche sollte nur soweit erfolgen, daß das abschließende Planum von Hochwasserereignissen verschont bleibt.
Vor Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten war es erforderlich, Baumfällarbeiten durchzuführen. Diese Maßnahme erfolgte vor Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten durch die Gartenbauabteilung des Bezirksamtes Hamburg Bergedorf. Die Durchführung der Sanierungsarbeiten erfolgte durch die Firma Eggers Umwelttechnik aus Hamburg. Von dieser Firma wurde auch die Bodenwäsche des überwiegenden Anteils des Aushubs durchgeführt. Lediglich die Erstellung der Spundwand und die Schiffstransporte erfolgten durch Subunternehmer. Auf Grund der angetroffenen Ölbelastungen mußte der zu sanierende Hauptbereich gegenüber dem Planungsentwurf um ca. 300 m² in südliche Richtung ausgedehnt werden, so daß diese Fläche letztendlich ca. 5.500 m² ausmacht. Die andere sanierte Teilfläche im äußersten südwestlichen Teil der Altlast umfaßt wie im Entwurf vorgesehen ca. 200 m². Zum Schutz vor Hochwasserereignissen und um das Eindringen von Wasser in die Baugrube zu verhindern, wurde entlang der Uferlinie zum Aushubbereich hin eine Spundwand von insgesamt etwa 80 Meter Länge gerammt, die abschließend wieder gezogen wurde. Die beseitigten Auffüllungen hatten eine Mächtigkeit von wenigen Dezimetern bis zu maximal etwa 4 Meter. Von dem oberen Teil der Kleischicht wurden flächendeckend ca. 20 cm abgeschält. Zur vorübergehenden Grundwasserentspannung wurden im südlichen Sanierungsbereich einige Spüllanzen durch die Kleischicht niedergebracht. Nach dem Abschluß dieser Maßnahme wurden diese Durchdringungen wieder mit Quellton verschlossen. Im äußersten südlichen Bereich der zusätzlich sanierten Fläche wurde eine nur wenige Dezimeter mächtige Kleischicht vorgefunden, die zusätzlich von eingeschlagenen Rundhölzern / Pfähle zur Fixierung von früher eingebrachten Faschinenlagen durchdrungen ist. Da bei den Sanierungsarbeiten an der nördlichen und nordwestlichen Wasserseite auch noch Ölbelastungen im Bereich des Gewässeruntergrundes festzustellen waren, wurde über eine Strecke von etwa 80 Metern bis zu 5 Meter ins Gewässer hinein der Untergrund ca. 0,5 m tief ausgebaggert. Dieser Bereich wurde anschließend wieder mit Sand aufgefüllt. Im Bereich der sanierten Fläche befindet sich eine durchgehende Kleischicht, lediglich im äußersten nördlichen Uferbereich und der darüber hinaus ausgehobenen Gewässersohle wurde kein Klei mehr angetroffen. Unterhalb der Kleischicht befindet sich eine Kiesschicht in der obere Grundwasserleiter verläuft . Die Kleischicht hat sich als wirksame Barriere zum Schutz des Grundwassers bewährt. Die Kontaminationen endeten oberhalb der Kleischicht. Die Materialtransporte erfolgten bis auf einige wenige Ausnahmen im Zusammenhang mit der Baustelleneinrichtung auf dem Wasserweg. Zu diesem Zweck wurde für die Baumaßnahme eine Anlegestelle mit einem Schwimmponton einer Brücke zur Landseite eingerichtet. Auch der überwiegende Teil des Aushubes wurde auf dem Wasserweg Bodenwaschanlagen in Hamburg und in Wittenberge zugeführt. Der verbleibende Teil wurde je nach Belastung in Lauenburg umgeladen und wurde von dort nach Wiershop oder Ihlenberg per LKW weitertransportiert. Etwa 350 Tonnen als Bauabfälle zuzuordnende Anteile wurden einer Bauschuttsortieranlage zugeführt. Die abgetragenen Bereiche wurden bis +1,2 Meter NN mit Füllsand ohne Humusanteile aufgefüllt. Darauf wurde eine 30 cm starke Schicht aus kulturfähigem Mutterboden aufgebracht. Der sanierte Bereich wird von Nord nach Süd in +1,8 Meter NN von einer Leitungstrasse der Telekom gekreuzt. Um auch nach der Sanierungsmaßnahme für diese Leitungstrasse eine ausreichende Überdeckung zu gewährleisten, wurde hier eine Wiederverfüllung bis auf +2 Meter NN alls Wall ausgeführt (siehe Anlage - Zeichnung -002). Das Gelände soll keiner wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden. Es soll sich als Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere entwickeln; daher erfolgte plangemäß keine Ansaat und auch keinerlei Anpflanzung. Die Fläche liegt brach und ist der natürlichen Sukzession überlassen. Die Gesamtkosten für die Sanierungsdurchführung wurden mit ca. 2,5 Mio. € abgerechnet.