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Hin und wieder kann man im Sand der Düne kleine, steile Trichter sehen. Es sind die Fanggruben des Ameisenlöwen, der Larve der Ameisenjungfer.
Der Ameisenlöwe ist ungefähr einen Zentimeter groß und sitzt im Sand verborgen am tiefsten Punkt des Trichters. Er lauert auf kleine Tiere, nicht nur auf Ameisen, die am oberen Rand des Trichters entlanglaufen und im losen Sand abrutschen. Er unterstützt dies indem er mit Kopf und Fangscheren Sand auf die Beute schleudert. Die Beute fängt er mit seinen Kieferzangen und saugt sie aus.
Wie baut der Ameisenlöwe seine Fangtrichter? Graben kann er sie mit seinen kleinen Beinen nicht. Im Rückwärtsgang schiebt er eine kreisförmige Rille mit dem Außendurchmesser des Trichters und bewegt sich spiralförmig nach innen, wobei er den losen Sand mit Kopf und Fangscheren bis zu 30 Zentimeter nach außen wirft. Am Grunde des Trichters angekommen, gräbt er sich ein und schleudert nachrutschenden Sand nach außen. Jeder, der schon einmal trockenen Sand auf einen Haufen geschaufelt hat, weiß, dass dabei ein Kegel mit einer Neigung von circa 30 Grad entsteht. Füllt man mehr Sand auf, rutscht er ab. Das gleiche Prinzip nutzt der Ameisenlöwe, der seine Trichter so steil baut, dass Beute, die an den Rand des Trichters kommt, mit etwas Sand nach unten rutscht.
Auch die Larve des Sandlaufkäfers hat ein bis zu 50 cm tiefes Loch in den Sand gegraben. Sie hat einen großen schwarzen Kopf und ein ovales Rückenschild, die das Loch komplett verschließen. Mit ihren Beinen, einem Fortsatz am Hinterleib und dem Leibende verspannt sie sich im oberen Teil der Höhle. Sobald sie mit ihren an der Oberseite des Kopfes liegenden Augen eine Beute entdeckt, schießt sie wie eine Rakete aus dem Loch, fängt das Tier mit den Scherenkiefern und zieht es in die Röhre. Die Larven von Ameisenjungfern, Sandlaufkäfern und auch die Sandbiene von Boden-denk!-mal 3 sind nur drei der vielen Beispiele für die ganz speziellen Anforderungen an Materialeigenschaften für den „Hausbau“.