Moore sind Böden, die nach der Art der Torfe als Niedermoor oder Hochmoor bezeichnet werden. Weil man hier im Moor eines Naturschutzgebiets keine Bodenprofile anlegen kann, stammt dieses Bild aus einem anderen Niedermoor.
Die oberen 25 Zentimeter sind entwässert. Durch den Saustoffzutritt ist der Torf stärker zersetzt und krümelig geworden. Man sagt, das Moor ist vererdet (nHv). Darunter ist der Torf wassergesättigt und wenig verändert (nHr). Böden mit der Horizontabfolge nHv/nHr werden als Erdniedermoor bezeichnet.
In Norddeutschland sind nur wenige naturnahe Moore erhalten geblieben. Zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert haben Kolonisten die großen Moorflächen entwässert und durch unterschiedliche Verfahren in Ackerböden oder Grünland umgewandelt.
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Viele Moore entstehen im Laufe von Tausenden von Jahren aus flachen Seen. Am Grund des Sees zwischen Geest und Düne hat sich ein circa 1,5 Meter mächtiges Seesediment aus abgestorbenen Wasserorganismen, vom Geesthang abgerutschtem Sediment und eingewehtem Dünensand angesammelt. Aus der Untersuchung von Pflanzenpollen in dieser Schicht weiß man, dass der See von etwa 10.500 Jahren bis 7.500 vor heute bestand. Am Rande des Sees wuchsen Schwimmpflanzen (zum Beispiel Teichrosen), Schilf und wasserverträgliche Gräser, deren abgestorbene Reste sich im Wasser kaum zersetzten und mit der Zeit eine Torfschicht bildeten. Dadurch verringerte sich der Wasserspiegel, so dass die Wasserpflanzen immer weiter in den See hinein wandern konnten. Man nennt diesen Vorgang Verlanden eines Sees. Schließlich war das Gewässer ganz mit Torf ausgefüllt und aus dem See wurde ein Niedermoor.
Nun konnten auch wassertolerante Bäume wie Schwarzerle, Moorbirke und Weiden einwandern. Es entstand ein Bruchwald. Auf Plattdeutsch heißt Bruchwald Brook und die vielen Ortsnamen mit -brook (zum Beispiel Reitbrook, Hammerbrook) zeigen, dass solche Moore in dieser Gegend verbreitet sind.
In kühlen Feuchtgebieten, zum Beispiel entlang der Küsten Norddeutschlands, breiteten sich auf den Niedermooren und anderen Standorten Torfmoose aus, die extrem viel Regenwasser speichern können. Sie kommen mit den wenigen Nährstoffen aus, die der Regen mitbringt oder die mit dem Staub ins Moor geweht werden.
Die Stängel der Torfmoose bilden fortlaufend neue Blattrosetten. Die alten Teile sterben ab, so dass das Moor langsam über seine Umgebung hinauswächst. Im Verlauf von mehreren tausend Jahren bildeten sich so Hochmoore, die oft aus meterdicken Lagen Hochmoortorf bestehen.
In den Mooren von Boberg leben seltene Amphibien wie der Moorfrosch, dessen Männchen in der Paarungszeit blau gefärbt sind.
Aber auch seltene Pflanzen, wie die Lorbeerweide sind hier zuhause. Die Samen der Weide hängen im Winter wie Wattebällchen in den Zweigen.
Der Bodenlehrpfad ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg, Frau Prof. Dr. Eva-Maria Pfeiffer und dem Büro BGW Dr. Thomas Vollmer.