Sie stehen auf dem höchsten Teil der Boberger Düne. Aber das ist nur der kümmerliche Rest einer umfangreichen Dünenlandschaft [Entstehung der Dünen], die sich bis zum Geesthang hinzog und großenteils abgegraben ist. Auch der Sand dieser Düne sollte verkauft werden, man konnte sich aber über den Preis nicht einigen.
Fast überall sehen Sie den hellen Dünensand. Dazwischen liegen braune Streifen, die wir uns genauer ansehen sollten.
Das braune Material ist fest. Wenn man es zerreibt, wirkt es wie sandiges Kaffeepulver. Es ist der Rest eines Bodens, der früher die gesamte Dünenlandschaft bedeckt hat. Heute findet man die Bodenreste nur noch auf kleinen Flächen.
Auf dem alten Boden liegt allerhand herum. Mit einiger Geduld findet man Splitter von Feuersteinen, die Menschen aus der Jungsteinzeit vor mehr als 5.000 Jahren zurückgelassen haben. Offensichtlich haben die Menschen damals auf den Dünen gesessen und Feuersteinwerkzeuge hergestellt und den Abfall zurückgelassen.
Oft sieht man Bruchstücke von Keramik, die aus vielen Jahrhunderten stammen.
Besonderheiten sind Spinnwirtel, Steinkugeln und Stücke von Tonpfeifen. Spinnwirtel wurden als Gewichte an Handspindeln gebraucht mit denen man Fasern versponnen hat. Die Kugeln dienten als Munition und Pfeifen aus Ton waren bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet.
Und natürlich gibt es Hinterlassenschaften von heutigen Besuchern.
Das alles kann ja nicht hierher geflogen sein, sondern zeigt, dass seit mehreren tausend Jahren Menschen in diesem Boden ihre Spuren hinterlassen haben. Heute kann man noch an wenigen Stellen die gesamte Boden-/Menschgeschichte der Boberger Düne ablesen [Kolluvisol über fossilem Podsol].
Selbst wenn die eingezäunten Flächen der Düne scheinbar nur aus blankem Sand bestehen, sollten Sie diese Flächen nie betreten.
Dort leben ungewöhnliche Tiere. So können sich zum Beispiel die Larven der eleganten Ameisenjungfern
oder der schnellen Dünen-Sandlaufkäfer nur dort ihre Bauten errichten [Baumeister im Sand].
Der Bodenlehrpfad ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg, Frau Prof. Dr. Eva-Maria Pfeiffer und dem Büro BGW Dr. Thomas Vollmer.
Kontakt
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
Agrarwirtschaft, Bodenschutz und Altlasten, A2 - Bodenschutz und Altlasten