In 2006 wurde das Konzept des so genannten differenzierten Winterdienstes für die Straßenreinigung eingeführt, das bedeutet die abgestufte Verwendung von Salz und Splitt je nach Straßen- und Wetterlage.
Von 2007 bis 2011 erfolgte eine sehr detaillierte Beobachtung des Salzstatus von Bäumen und Böden, 2012 eine Auswertung vorhandener Grundwasserdaten, um Bedenken gegenüber dem Salzeinsatz Rechnung zu tragen.
Ergebnisse
Das fünfjährige Streusalzmonitoring belegt den deutlichen Einfluss des Streumitteleinsatzes auf den Boden und die Vegetation. In den harten Wintern führte der flächendeckende Streusalzeinsatz zu einer Natriumanreicherung in den Böden am Straßenrand, zu einer generellen Chloridbelastung in den Bäumen und zu einer Anhebung des Chloridgehaltes im Sickerwasser. Die Untersuchung zeigt aber auch das Potenzial, durch verantwortungsbewusste Maßnahmen des Winterdienstes unnötigen Salzeinsatz zu reduzieren und Streusalzschäden in den Grünstreifen zu verringern.
Die durch den offiziellen Winterdienst in Hamburg ausgelösten Schäden sind nicht so hoch wie befürchtet und liegen deutlich unter den Ergebnissen früherer Untersuchungen.
Unkontrolliertes Streuen mit Salz führt zu hohen Belastungen
Die stärksten Vitalitätsverluste der Bäume traten nicht abschnittweise auf, sondern meist nur an einzelnen Bäumen. Durch den flächendeckenden Streumitteleinsatz in harten Wintern tritt zwar eine hohe Grundbelastung mit Salz in den Bäumen und Böden ein, aber erst weiteres unkontrolliertes Streuen mit Salz der meist privaten oder gewerblichen Gehwegreinigung führt zu akut toxischen Belastungen. Weil die Baumscheiben in einer Ebene mit dem zu räumenden Fußweg liegen und für die Luft- und Wasserversorgung der Wurzeln meist offen gehalten werden, kann gerade auf der Seite des Fußwegs das Streusalz gut in den Wurzelraum eindringen.
Hier zeigt sich allergrößter Handlungsbedarf. Angesichts der nachgewiesenen negativen Einflüsse des Salzeinsatzes sind Bestrebungen zur Lockerung der gesetzlichen Regelungen des Salzverbots auf Gehwegen klar zu verneinen.
Den kompletten Bericht können Sie sich hier herunterladen.