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Boberg

Die Boberger Dünen

Das ursprüngliche Dünengelände der Boberger Dünen ist durch menschliche Eingriffe seit dem Mittelalter stark verändert und durch Sandentnahmen erheblich verkleinert worden, so z.B. 1907 für die künstliche Aufhöhung der Marschflächen in Billwerder und Hammerbrook. Ein Teil des Dünengeländes wird heute als Segelflugplatz genutzt; angrenzende Teiche dienen als Badegewässer.

Entstehung

In der Weichseleiszeit wurden in den nicht vergletscherten Gebieten, vor allem im Bereich der vegetationsfreien Sanderflächen und Urstromtäler, Sand und Schluff vom Wind erodiert und umgelagert. Während der Sand meist über kürzere Entfernungen transportiert wurde, gelangte der Schluff erst am Rande der Mittelgebirge zur Ablagerung.

Die Boberger Dünen

Auch bei den Boberger Dünen handelt es sich um gegen Ende der Weichseleiszeit auf den trockenliegenden Sandflächen des Elbe-Urstromtales aufgewehte Dünen, die bis in die jüngste Zeit äolisch umgelagert wurden. Das ursprüngliche Dünengelände ist durch menschliche Eingriffe stark verändert worden, so daß von den ursprünglichen Oberflächenformen nur noch wenig im Gelände erkennbar ist. Die Dünen sind im Mittelalter beackert, seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts durch Schafe und Rinder beweidet worden. Um 1880 ist im Bereich der Boberger Furt eine Ziegelei angelegt worden. Später ist im Dünengelände großflächig Sand abgegraben worden, der zwischen 1903 und 1907 z.B. für die künstliche Aufhöhung von Marschflächen in Billwerder und Hammerbrook verwendet worden ist. Auch für den Eisenbahnbau ist Sand abgegraben worden. Ein Teil des Dünengeländes wird heute als Segelflugplatz genutzt; angrenzende Teiche dienen als Badegewässer. Die ebene Fläche des Segelflugplatzes ist durch Sandabbau entstanden. Der Baggersee am Südrand der Dünen hat eine Tiefe von maximal 18 m. Hier wurden die Sande und Kiese des Elbe-Urstromtales im Nassbaggerverfahren abgebaut.

Lage

Karte

Daten und Fakten

Objekt-Nr.:

3

Bezeichnung:

Boberger Dünen

Lage:

Boberg, Walter-Hammer-Weg (von der Boberger Furt aus in westlicher Richtung)

Ortsbezeichnung:

Boberg

Bundesland:

Hamburg

TK 25-Nr.:

2426 Wandsbek

Rechts- u. Hochwert:

R 35 752 - 35 776, H 59 313 - 59 325

Geländehöhe:

NN + 1 bis 7 m

Geotoptyp:

Düne

Regionalgeologische
Zuordnung:

Rand der weichselzeitlichen Vereisung in Verbindung mit dem Elbe-Urstromtal

Stratigraphische Stellung
(geologische Einheit):

Spätweichsel bis Frühholozän

Petrographische
Beschreibung:

Feinsand

Genese:

Nach dem Ende der Weichseleiszeit auf den trockenliegenden Sandflächen des Elbe-Urstromtales aufgewehte Dünen.

Aufschlussart:

zum Teil offene Sandflächen

Größe des Objekts:

ca. 135 ha

Erreichbarkeit:

Das Dünengelände ist durch ein Wegesystem gut erschlossen.

zu erreichen:

über S-Bahn Mittlerer Landweg (3300 m) oder Bus 330, 221 und 12

Nutzung:

Naherholungsgebiet. Ein Teil des Dünengeländes wird als Segelflugplatz genutzt; angrenzende Teiche dienen als Badegewässer.

Schutzstatus:

Naturschutzgebiet

  

Zustand des Objektes

Das ursprüngliche Dünengelände ist durch menschliche Eingriffe stark verändert worden. Die Dünen sind im Mittelalter beackert, seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts durch Schafe und Rinder beweidet worden. Um 1880 ist im Bereich der Boberger Furt eine Ziegelei angelegt worden. Später ist großflächig Sand abgegraben worden, der zwischen 1903 und 1907 z.B. für die künstliche Aufhöhung von Marschflächen in Billwerder und Hammerbrook verwendet worden ist. Auch für den Eisenbahnbau ist Sand abgegraben worden. Ein ehemals zentraler Teil des Dünengeländes ist die Fläche des heutigen Segelflugplatzes. Die Verebnung ist durch Sandabbau entstanden. Der Baggersee am Südrand der Dünen hat eine Tiefe von maximal 18 m. Hier sind die Sande des Elbe-Urstromtales in einer Naßbaggerei abgebaut worden.

Bemerkungen/Kurzbeschreibung

Die Dünen des Elbtales sind in zahlreichen Arbeiten beschrieben worden (z.B. Horn, 1912). Das Dünengelände wird im überwiegenden Teil nicht von Klei oder Torf sondern von Sanden des Elbtales unterlagert. Die Dünenreste werden auch heute noch äolisch umgelagert.

Literatur

  • Horn, E. (1912): Die geologischen Verhältnisse des Elbtunnels. - (Mitteilungen aus dem Mineralogisch-Geologischen Institut in Hamburg) 4. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburger Wissenschaftlichen Anstalten XXIX, 1911: 35-58
  • Köpke, A., Pump, K. & Thannheiser, D. (1999): Das Naturschutzgebiet Boberger Niederung. – In: Köpke, A. & Thannheiser, D. (Hrsg.): Grüne Oasen in Hamburg. Ausgewählte Naturschutzgebiete Hamburgs (Teil 2): 127-136.

Autor: Dr. J. Ehlers

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