Auf dem Grundstück des ehemaligen Bethanien-Krankenhaus in Eppendorf entstand 2018 ein besonderes Gebäudeensemble. In der einmaligen Lage an der Martinistraße, gegenüber des Eppendorfer Parks, erfolgte bereits in den Jahren zuvor der Abriss der alten Krankenhausgebäude. Erhalten blieb hierbei – als eine der vielen Besonderheiten dieses Projektes – die historische Altbaufassade des Krankenhauses, die das Straßenbild schon seit vielen Jahrzehnten prägte. Hinter der Altbaufassade entstand nun eine komplett neue Gebäudestruktur, die zur Heimat mehrerer sozialer und kultureller Einrichtungen wurde. Für Mitglieder des Bauvereins der Elbgemeinden eG (BEV) wurden insgesamt 89 neue Wohnungen gebaut, die alle im zweiten Förderweg errichtet wurden.
Für das Wohnprojekt Martinis, einer Baugemeinschaft bestehend aus einer bunten Mischung älterer Menschen, sind in der 2. und 3. Etage insgesamt 24 Wohnungen sowie ein Gemeinschaftsraum und eine Dachterrasse zur gemeinsamen Nutzung entstanden. Mit der Hamburgischen Brücke zog in der ersten Etage eine Tagespflege für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen mit 10 Apartments und Gemeinschaftsflächen ein. Im Erdgeschoss zog außerdem das Kulturhaus Eppendorf mit einer Gastronomie und dem Quartiersbüro von MARTINIerLeben ein. Für Veranstaltungen des Kulturhauses steht ein großer Saal mit insgesamt 99 Zuschauerplätzen zur Verfügung.
Wärme- und Kälteversorgung
Insgesamt drei Neubauten und ein modernisierter Altbau werden mit Wärme versorgt. Dabei wird die Wärmegrundlast durch zwei parallel betriebene Gasabsorptionswärmepumpen (GAWP) gedeckt. Als Wärmequelle dient ein 160 m³ großer, mit Sole gefüllter, Eisspeicher (verbaut im Erdreich zwischen den Gebäuden).
Der Eispeicher dient im Sommer auch als Kältequelle für die Kühlung der vier Wohnblocks, die jedoch nur leicht über Fußbodenheizungsrohre gekühlt werden. Die Temperaturen liegen dabei immer oberhalb des Taupunkts. In der Heizperiode wird dem Eisspeicher dann wieder Wärme entzogen.
Weiterhin verfügen die drei Neubauten über eine Wärmerückgewinnungsanlage im Fortluftsystem. Die Spitzenlast für die Heizung sowie für die Warmwasserbereitung wird von drei Gasbrennwertkesseln übernommen, die in Kaskade geschaltet sind. Diverse Pufferspeicher in der Wärmezentrale sorgen für einen konstanten und hydraulisch ausgeglichenen Betrieb.
Das Gesamtsystem wird mit einer digitalen Mess-, Steuer- und Regelungsanlage gefahren.