Redaktion: Wie lange sind Sie schon als Energieberater tätig und was qualifiziert Sie als Energieberater?
Lars Beckmannshagen: 2000 habe ich mein Architekturstudium abgeschlossen und bin seit 2002 bei der ZEBAU GmbH. Dort war ich schon relativ früh als Energieberater tätig. Ich wurde akkreditierter Passivhaus Zertifizierer und seit 2008 bin ich auch als Qualitätssicherer Energie für die IFB Hamburg zugelassen. Und seit 2016 bin ich als Energieberater für die Verbraucherzentrale Hamburg tätig. Mit dem Start der Hamburger Energielotsen 2019 werden diese bundesgeförderten Beratungen auch im Rahmen der Kooperation durchgeführt. Besonders wichtig ist es mir dabei, die Erfahrung aus der Neubau- und Sanierungspraxis für die Energieberatung nutzen zu können.
Redaktion: Was schätzen Sie an dem Projekt der Hamburger Energielotsen besonders und welche Vorteile sehen Sie in dem Projekt?
Lars Beckmannshagen: Besonders schätze ich an den Hamburger Energielotsen die gute Zusammenarbeit der verschiedenen in Hamburg tätigen Energieberaterinnen und Energieberater. Es gibt einen regelmäßigen Austausch und jede Energieberaterin und jeder Energieberater hat andere Schwerpunkte. Über die zentrale Telefonnummer 040/248 32 250 findet jeder Ratsuchende ganz einfach den/die richtigen AnsprechpartnerIn.
Redaktion: Was bereitet Ihnen an der Energieberatung am meisten Freude?
Lars Beckmannshagen: Jedes Haus ist anders, genauso wie die Menschen, die es mit Leben und ihren Vorstellungen füllen. Damit wird jede Beratung zum Unikat.
Redaktion: Welche Technik ist für Sie in Zukunft nicht mehr wegzudenken für effiziente Bauten?
Lars Beckmannshagen: Erstmal finde ich es sinnvoll so wenig Technik wie möglich einzusetzen. Deshalb sollte auch erst der Energiebedarf eines Gebäudes reduziert werden z.B. durch neue Fenster und Wärmedämmung und danach ein geeignetes Technikkonzept entwickelt werden. Wir ziehen uns im Winter auch zuerst warme Sachen an und schützen uns so vor Kälte.
Redaktion: In welcher Technik/welchem Trend sehen Sie das meiste Potenzial für das Bauen der Zukunft?
Lars Beckmannshagen: Aktuell wird die Photovoltaik immer interessanter, da gekaufter Strom eine relativ teure Energie ist, in jedem Gebäude gebraucht wird und die Eigennutzung immer wirtschaftlicher wird. Dazu passen dann auch eine Wärmepumpe und eine Lüftungsanlage.
Redaktion: Welche Hürde würden Sie am liebsten aus dem Weg räumen, um einfacher effizient bauen zu können?
Lars Beckmannshagen: Es gibt immer mehr Gesetze und Verordnungen, die das Bauen schwieriger machen. Manchmal ist weniger mehr.
Redaktion: Ihr goldener Tipp für Ratsuchende:
Lars Beckmannshagen: Lassen sie sich in jedem Fall zuerst beraten. Egal ob bei Neubau oder Modernisierung. Es gibt aktuell attraktive Förderprogramme. Die Hamburger Energielotsen beraten Sie gerne.
Die Hamburger Energielotsen sind eine Kooperation von:
Die Hamburger Energielotsen arbeiten im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg und werden teilweise aus Hamburger Klimaschutzmitteln gefördert. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird auch gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.