An der Energiewende sollen alle teilhaben – auch Haushalte mit geringem Einkommen. Deshalb startet die BUKEA zusammen mit dem Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V. ab Oktober 2025 das Förderprogramm „Balkonkraftwerk – Förderung für Haushalte mit geringem Einkommen“. Das soll aktiven Klimaschutz unabhängig vom Einkommen möglich und für alle umsetzbar machen.
Gefördert wird die Anschaffung von steckerfertigen Solaranlagen, sogenannten Balkonkraftwerken, mit bis zu 90 Prozent der Anschaffungskosten. Die Caritas berät zu geeigneten Modulen und unterstützt bei der Kommunikation mit Vermieter:innen. Die Installation wird durch die Haushalte selbst vorgenommen.
Mit einer Balkon-Solaranlage können Sie Ihre Stromkosten senken, indem Sie den produzierten Strom selbst verbrauchen.
Eine Förderung können Sie beantragen, wenn Sie Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Kinderzuschlag oder BAföG beziehen oder wenn Ihr Haushaltseinkommen unter dem Pfändungsfreibetrag liegt.
Kontakt
Christoph Dreger
Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V.
Tel.: +49 40 280 140 381
Interview mit Christoph Dreger von der Caritas
Christoph Dreger, Projektleiter Stromspar-Check Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V. beantwortet die wichtigsten Fragen zur Förderung im Interview:
Herr Dreger, wie werden die Haushalte ausgewählt, die von der Förderung profitieren können? Welche Kriterien gibt es?
Das Angebot richtet sich an alle Hamburger Haushalte mit geringem Einkommen. Einrichtungen, die mit dieser Zielgruppe arbeiten, werden über das Förderprogramm informiert.
Haushalte, die bereits von der Caritas beraten werden, erhalten einen Flyer mit den wichtigsten Informationen zur neuen Förderung. Auch in laufenden Beratungen weisen wir darauf hin.
Damit Interessierte die Förderung nutzen können, muss Ihr Haushalt über einen geeigneten Balkon oder eine Terrasse, möglichst mit Südausrichtung und eine Außensteckdose verfügen.
Welche langfristigen Auswirkungen erhoffen Sie sich von diesem Projekt für die Energiewende, den Klimaschutz und die teilnehmenden Haushalte in Hamburg?
Mit einem eigenen Balkonkraftwerk können sich auch Haushalte mit geringem Einkommen aktiv an der Energiewende und am Klimaschutz beteiligen.
Die geringeren Stromkosten wirken sich positiv auf das verfügbare Haushaltsbudget aus. Das gilt insbesondere für Empfänger:innen von Bürgergeld, da sie die Stromkosten aus den Regelleistungen bezahlen müssen.
Wie kann die Caritas Haushalte unterstützen, die Schwierigkeiten mit der Vorfinanzierung der Balkonkraftwerke haben?
Wir prüfen gemeinsam mit den Bewohner:innen, welche Möglichkeiten es gibt, damit sie einen Vorschuss bis zur Auszahlung des Förderbetrages erhalten.
Was ist – aus Ihrer ganz persönlichen Sicht – das Besondere an dem Programm? Was erhoffen Sie sich persönlich davon?
Das Besondere ist, dass auch Haushalte, für die die Anschaffung einer Balkonanlage bisher nicht in Frage kam, nun die Möglichkeit dazu haben und von der Förderung profitieren können. Damit öffnet sich eine neue Tür für Teile der Bevölkerung, die von vielen Bereichen ausgeschlossen sind. Mich motiviert die Idee, Balkonkraftwerke über die ganze Stadt zu verbreiten und so viele Menschen zur Nachahmung anzuregen.