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So könnte eine „Klimastraße“ im Grünen Netz aussehen
treibhaus Landschaftsarchitektur
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Hamburgs Klimastraßen im Grünen Netz

Zukünftig sollen Klimastraßen in den Hauptwegerouten des "Grünen Netzes" Hamburg entstehen. Diese besonderen Straßenräume zeichnen sich durch biodiverse und nachhaltige Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen aus und sind an die Bedürfnisse vor Ort angepasst. Sie sollen klimaangepasst und ressourcenschonend gestaltet werden und das soziale Miteinander in der Nachbarschaft fördern.

Hintergrund

Im Projekt „Klimastraßen" wurde im Jahr 2023 für fünf verschiedene Räume erprobt, welche Möglichkeiten es für die Planung solcher Straßen unter Einhaltung der verkehrstechnischen Funktionen in Hamburg gibt. Die entstandenen Entwürfe dienen nicht der konkreten Ausführungsplanung, sondern zeigen bildlich die Potenziale auf, die in unseren Straßen für eine lebenswerte Stadt stecken. Basierend auf diesem Prozess haben verschiedene Behörden und Planer:innen gemeinsam eine Zielperspektive für den Umbau bestehender Straßen im Grünen Netz in Form eines Memorandums entwickelt.

Warum ist die Gestaltung von Straßen im Grünen Netz wichtig?

Mindestens 40 Kilometer des Grünen Netzes verlaufen im Straßenraum – das ergab eine Analyse der Hamburger Umweltbehörde (BUKEA) aus dem Jahr 2022. Auf Abschnitten von wenigen hundert Metern bis hin zu mehreren Kilometern sind die Landschaftsachsen im Grünen Netz aufgrund der Wegeführung durch Verkehrsräume nur bedingt als durchgängige Grünverbindungen wahrnehmbar. Aus Sicht der gesamtstädtischen Freiraumplanung besteht daher ein hoher Handlungsbedarf zur Schließung und Aufwertung dieser Lücken im Wegeverbund. 

Was sind Klimastraßen?

Klimastraßen

  • sind als grüne Freiräume wahrnehmbar und nutzbar. 
  • sind artenreiche Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen. 
  • sind klimaangepasste Orte, die im Sommer kühl sind und Schatten spenden.
  • zeigen, wie die Mobilitätswende vor der Haustür aussehen kann.
  • sind Orte des sozialen Miteinanders.
  • schonen Ressourcen.
Die Abbildung zeigt fünf Ringe, die jeweils für ein Thema stehen. Das Ziel der „Klimastraßen“ ist es, diese Themen zu berücksichtigen und umzusetzen.
Die Ziele von „Klimastraßen“ Karres en Brands

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Wer war bei der Ideenentwicklung beteiligt?

In einem dialogorientierten Werkstattverfahren haben fünf Landschaftsarchitekturbüros für ausgewählte Bestandsstraßen in den Landschaftsachsen Entwürfe entwickelt, die beispielgebend für die Umgestaltung von Straßenräumen im Grünen Netz der Stadt Hamburg sind.  Am Prozess beteiligt waren Vertreter:innen der Fachbehörden für Verkehr (BVM), Stadtentwicklung (BSW), Umwelt (BUKEA), des Landesbetriebs für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), HAMBURG WASSER und der betroffenen Bezirke, externe Expert:innen sowie ein beratendes Verkehrsplanungsbüro. Ziel des Verfahrens war es zudem, eine gemeinsame Haltung in Form eines Memorandums für die zukünftige Umsetzung von Klimastraßen zu entwickeln.

Das Bild zeigt eine Gruppe von Menschen, die sich vor einer Stellwand versammeln und diskutieren. Es wurde in der Halle 424 im Oberhafen aufgenommen.
Gemeinsame Zwischenpräsentation in der Halle 424 im Oberhafen urbanista

Welche Leitsätze sind bei der Gestaltung von Klimastraßen zu berücksichtigen?

Die elf Leitsätze des „Memorandums Klimastraßen“ sind maßgebend für die zukünftige Umgestaltung von Straßenräumen im Grünen Netz. Das Memorandum ist Teil der Publikation (ab S. 10), die im Downloadbereich heruntergeladen werden kann. 

Die Abbildung listet die elf Leitsätze des Memorandums „Klimastraßen“ auf.
Gemeinsam vereinbarte Leitsätze des Memorandums BUKEA/urbanista

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Wie wurden die Entwürfe entwickelt?

Im Rahmen des Projekts sind fünf verschiedene Entwürfe für Straßenräume entstanden, die als Ideensammlung zu verstehen sind. Viele Lösungen lassen sich übertragen in andere Räume, die ersten Testläufer sollen im Grünen Netz erprobt werden. Doch auch darüber hinaus enthalten die Entwürfe gute Ansätze, die in der gesamten Stadt zur Anwendung kommen können. 

Entstanden sind visionäre, aber zugleich realisierbare Ideen. Die Büros wurden dazu angehalten, in zwei Szenarien zu denken: Das erste Szenario soll zeitnah realisierbar sein und beinhaltet einen niedrigschwelligen Umbau im Bestand, während das zweite Szenario eine Zukunftsperspektive darstellt und die Annahme einer deutlichen Reduzierung des motorisierten Autoverkehrs in den nächsten Jahrzehnten zugrunde legt. Ziel ist es nicht, den Autoverkehr gänzlich aus den Klimastraßen auszuschließen, sondern für die Straßenräume individuelle und bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln.

Welche Straßen wurden beispielhaft als erste „Klimastraßen“ visualisiert?

  • Der Schiffbeker Weg als innerstädtische Hauptverkehrsstraße in Bill­stedt/Horn (treibhaus Landschaftsarchitektur),
  • die Hartwicusstraße als urbane Wohnstraße am Gewässer in Uhlenhorst (studio erde.),
  • die Düppelstraße als Straße im Wohnquartier in Altona-Nord (rabe Landschaften),
  • die Schwenckestraße als Straße im urbanen Quartier in Eimsbüttel (3:0 Landschaftsarchitektur)
  • sowie die Typologie der Gewerbestraße ohne kon­kreten räumlichen Bezug (Karres en Brands).

Die Entwürfe werden in der Publikation beschrieben, die im Downloadbereich einsehbar ist. Auch die einzelnen Lagepläne, Visualisierungen und Schnitte der Entwürfe können dort heruntergeladen werden. 

Downloads

Nachfolgend finden Sie die Downloads:

treibhaus Landschaftsarchitektur

Publikation Klimastraßen

Hier finden Sie die Downloads zur Publikation Klimastraßen.

rabe Landschaften

Entwurf zur Düppelstraße (Bezirk Altona)

Hier finden Sie die Downloads zum Entwurf zur Düppelstraße (Bezirk Altona).

studio erde.

Entwurf zur Hartwicusstraße (Bezirk Nord)

Hier finden Sie die Downloads zum Entwurf zur Hartwicusstraße (Bezirk Nord)

treibhaus Landschaftsarchitektur

Entwurf zum Schiffbeker Weg (Bezirk Mitte)

Hier finden Sie die Downloads zum Entwurf zum Schiffbeker Weg (Bezirk Mitte)

3:0 Landschaftsarchitektur

Entwurf zur Schwenckestraße (Bezirk Eimsbüttel)

Hier finden Sie die Downloads zum Entwurf zur Schwenckestraße (Bezirk Eimsbüttel).

Karres en Brands

Entwurf zum Typ Gewerbestraße

Hier finden Sie die Downloads zum Entwurf zum Typ Gewerbestraße.