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Baumkrankheiten

Eschensterben / Eschenwelke

(Hymenoscyphus pseudoalbidus). Nebenfruchtform: Chalara fraxinae sp.

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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Im Jahr 2002 wurde das Eschensterben erstmals in Deutschland nachgewiesen, nachdem es in vielen Nachbarländern schon Mitte der 1990‘er Jahre zu einem ernsten Problem geworden war. Anfangs beschränkte sich der Befall auf Waldbestände, mittlerweile sind aber auch die Park- und Straßenbäume in den Städten betroffen.

Die auffälligen Triebschäden zeigen sich zunächst an den jüngeren Kronenteilen.
Nach der Infektion durch den Krankheitserreger entstehen braune Blattflecken. Später verfärben sich die Blätter braunschwarz und bleiben meist bis zum Herbst an den Zweigen hängen.
Über die Blattstiele dringt der Erreger in die Zweige und den Stamm ein. Häufig sind die befallenen Triebe durch Rindennekrosen gekennzeichnet, die sich gegenüber dem gesunden Holz scharf abgrenzen. Bei triebumfassenden Nekrosen werden die höher liegenden Pflanzenteile nicht mehr mit Wasser versorgt. Im weiteren Verlauf kommt es zur Welke und zum Absterben einzelner Triebe. Im Extremfall sterben die Bäume ganz ab.

Ausgelöst wird die Krankheit durch den Erreger Hymenoscyphus pseudoalbidus (Falsches weißes Stengelbecherchen) aus der Gruppe der Schlauchpilze ( Ascomyceten), sowie seiner Nebenfruchtform Chalara fraxinae sp..
Die Fruchtkörper des Pilzes – 1 bis 3 mm große weiße, auf einem Stiel aufsitzende Becherchen – entwickeln sich auf den im Vorjahr infizierten und abgefallenen Blattspindeln. In den Fruchtkörpern bilden sich die Pilzsporen, die mit dem Wind verbreitet werden und ab Frühsommer die Eschenblätter infizieren.

Das Eschensterben tritt an Bäumen aller Altersklassen auf, auch wenn die bedeutendsten Schäden in Eschenjungbeständen beobachtet werden. Befallen werden vor allem Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) und Fraxinus angustifolia (Schmalblättrige Esche), aber auch die amerikanischen Eschenarten Fraxinus pennsylvania (Rot-Esche) und Fraxinus amerikana (Weiß-Esche) sind betroffen.

Zurzeit gibt es keine wirksamen Maßnahmen, die eine Eindämmung der Krankheit gewährleisten würden. Es laufen zwar derzeit genetische Untersuchungen, ob resistente Sorten aus widerstandsfähigen Beständen der einheimischen Eschen vermehrt werden können, aber es gibt noch keine Ergebnisse. Aus diesem Grund raten Experten auf die Neuanpflanzung von Eschen zu verzichten. Auch in Hamburg werden im Straßenraum z. Zt. möglichst keine Eschen mehr gepflanzt.

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