Die Massaria-Krankheit der Platane wurde im Jahr 2003 in Süddeutschland wissenschaftlich nachgewiesen. Inzwischen hat sich der Erreger flächendeckend in Deutschland ausgebreitet. Die regionale Witterung fördert oder mindert den Befallsdruck durch den Schlauchpilz Splanchnonema platani (Ces.) Barr. Hohe Temperaturen und geringe Niederschlagsmengen in der Vegetationsperiode führen zur Vermehrung des Schlauchpilzes. Das maritime Klima in Hamburg ist vermutlich ein Grund für die überschaubare Situation in der Hansestadt.
Die Bildung von Totholz und der damit einhergehende Bruch von Ästen ist ein natürlicher Prozess beim Baum. Dieser Vorgang dauert in der Regel mehrere Jahre. Die Problematik bei der Massaria-Krankheit ist das rasche Voranschreiten der Totholzbildung. Nicht nur Feinäste sondern auch Starkäste können nach einem Befall innerhalb weniger Monaten absterben und brechen. Dieser rapide Holzabbau zwischen den Vegetationsperioden muss in der Baumkontrolle durch verkürzte Kontrollintervalle überwacht werden. Bei einem großen Platanenbestand müssen die Kommunen mit erheblichem finanziellen Mehraufwand rechnen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Befallen werden meist 40 – 70 Jahre alte Bäume und die ersten Symptome zeigen sich in Form von Rindenverfärbung der Äste in der Oberkrone. Anfänglich leicht Rosa, verfärbt sich diese nach dem Erscheinen der Fruchtkörper und Sporen schwarz bzw. rußartig. Standortfaktoren, explizit die Wasserverfügbarkeit und Monokulturen, besonders in geringem Abstand gepflanzt können die Befallssituation verstärken.
Die Platane prägt das Stadtbild seit vielen Jahrzehnten und gilt als robuste, industriefeste Baumart. Ein Absterben der Platanen durch die Massaria-Krankheit, ist nicht zu befürchten aber die teilweise erheblichen Mehrkosten in der Pflege bedeuten eine zusätzliche Belastung für die Kommunen.