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Baumkrankheiten

Rindenkrankheit an Kastanien

(Pseudomonas syringae pv. aesculi)

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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BUE

2002 erstmals in Nordwesteuropa erfasst, wurde die Infektion der Kastanien mit dem Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi 2007 in Hamburg nachgewiesen. Das Bakterium befällt diverse Arten bzw. Hybriden der Rosskastanie. Ursprung ist vermutlich der asiatische Raum.

Rostbraune bis schwärzlich auftretende Leckstellen an den Rindenpartien der Kastanie sind erste Anzeichen. Das Absterben der Rinde und des Kambiums hat zur Folge, dass weitere Sekundärschädlinge in Kombination auf den Baum einwirken und dessen Immunsystem belasten. Das Auftreten ungewöhnlich vieler Fruchtkörper, unterschiedlicher holzzerstörender Pilze, in den Herbst- und Wintermonaten ist eine Folgeerscheinung der Infektion. Speziell an Rotblühenden Kastanien aber auch an Weißblühenden Kastanien nachgewiesenes Schadbild, kann den Baum innerhalb weniger Monate massiv beeinträchtigen und zur Fällung führen. Rindenrisse an Stämmling und stärkeren Ästen können genau wie das Absterben von Kronenteilen weitere Folgen der Infektion sein. Eine Laboranalytik ist erforderlich um den Verdacht zu bestätigen und um auszuschließen, dass es sich um Phytophthora-Arten handelt. Vitale Bäume sind in der Lage lokale Stammschäden abzuschotten und haben bessere Chancen gegen den Erreger zu bestehen.

Bei einer umfangreichen Reihenuntersuchung der Behörde für Umwelt und Energie und des Pflanzenschutzdienstes wurden in Hamburg im Jahr 2007 von 750 Rosskastanien mit Schleimfluss 96 auf den Erreger hin überprüft. In nur 4 Fällen konnte der Erreger nachgewiesen werden. Bei einer Folgeuntersuchung an 101 Rosskastanien im Jahr 2014 waren es bereits 46 Nachweise, was die seit 2013 laufende, verheerende Befallswelle widerspiegelt.