Die Freiraumbedarfsanalyse bietet - bezogen auf bestimmte Parameter - einen gesamtstädtischen Vergleich der quantitativen Versorgungssituation. Die rein quantitative Betrachtung lässt keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Freiraumqualität zu. Dort, wo wie z.B. in Ottensen eine hohe Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum besteht, gibt es in der Regel wenig öffentliches Grün. Dennoch sind diese Quartiere für Teile der Stadtgesellschaft hoch attraktive Wohnlagen. Da Freiraumqualitäten stets differenziert im Kontext des jeweiligen Stadtquartiers und den sich immer weiter ausdifferenzierenden, spezifischen Bedürfnissen einzelner Nutzergruppen zu betrachten sind, sind pauschale Richtwerte als alleiniges Kriterium für die Bewertung einer Freiraumsituation nicht anwendbar. Qualitätsvorstellungen müssen gemeinsam und ortsbezogen entwickelt werden.
Für die gesamtstädtische Freiraumentwicklung sind zukünftig statt quantitativer Ansätze qualitative Fragestellungen zentral. Sie werden im Rahmen der weiteren Umsetzung der Qualitätsoffensive Freiraum behandelt. Der 2012 erstellte Fachbeitrag "Mehr Stadt in der Stadt – Gemeinsam zu mehr Freiraumqualität in Hamburg" zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf, wie in Kooperation mit zahlreichen Akteuren eine höhere Freiraumqualität in einer kompakter werdenden Stadt erreicht werden kann. Diese Ansätze sollten zukünftig verstärkt in den mit Grün- und Parkanlagen unterversorgten Gebieten zur Anwendung kommen.