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Vorteile und Nutzen

Was macht Fassadenbegrünung?

  • Umwelt, Klima, Energie, Agrarwirtschaft
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Grüne Wände sind nicht nur schön anzusehen sondern bereichern das städtische Umfeld für Mensch und Natur. Mit grünen Fassaden können – zum Wohlbefinden aller – sommerliche Temperaturen gemildert, die Windgeschwindigkeiten reduziert und die Luftfeuchtigkeit erhöht werden.

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Inhaltsverzeichnis

Geld und Energie sparen

Fassadenbegrünung schützt die Wand vor Belastung und Schäden durch Wärme, Kälte, Sonnenstrahlen und Niederschlag. Durch die wärmeregelnde Wirkung von Fassadengrün werden in Gebäuden außerdem Kosten und Energie für Heizung und Klimaanlage gespart.

Eine gezielt platzierte Fassadenbegrünung, an beispielsweise erdgeschossigen Gebäudewänden, Lärmschutzwänden oder Brückenpfeilern, kann vor unerwünschten Graffiti schützen. Die positiven Effekte von Fassadenbegrünungen werden in der Eingriffsbewertung nach dem Naturschutzrecht berücksichtigt. Stellt der Bau eines neuen Gebäudes einen Eingriff in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild dar, so können begrünte Fassaden am neuen Gebäude den Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle und damit die Kosten senken.

Lebens- und Wohnqualität

Grün und Natur im Stadtbild sind identitätsstiftend. Sie schaffen Orte, an denen sich viele Menschen gerne und länger aufhalten und zusammenkommen. Mit entsprechender Pflege sind sie gestalterisch äußerst ansprechend. Grüne Fassaden können Orten einen Wiedererkennungseffekt verleihen, Wege markieren und Ruheorte schaffen. Aufenthaltsorte an einer Wandbegrünung lassen Menschen das neue, üppige Grün erleben.

Fassadenbegrünung mit Pflanzen aus essbaren bzw. nutzbaren Teilen erweitert den Raum für Urban Gardening nach oben. Bei wandgebundenen Begrünungen ist die Pflanzenauswahl größer, sie reicht von Küchenkräutern, wie Rosmarin, Thymian und Salbei, bis zu verschiedenen Obst- und Gemüsesorten. Aber auch bei den Kletterpflanzen gibt es Pflanzen mit essbaren Früchten, zum Beispiel Brombeere und Kiwi.

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Ruhepol

Gut platzierte Begrünungen an Fassaden können die Lärmbelastung reduzieren und die Aufenthaltsqualität steigern. Die Blätter und das Pflanzsubstrat schlucken und streuen den Schall. Die Lärmreduktion ist bei üppiger Bepflanzung und viel Substrat deshalb deutlich höher als bei einfachem Direktbewuchs. Bei parallelen Gebäuden mit schallharten Flächen kommt es zur Mehrfachreflexion. Hier kann Fassadengrün die Mehrfachreflexion mindern (ca. 1–2 dB(A)) und gleichzeitig einen Grünraum schaffen.

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Bessere Luft

Fassadenbegrünung ist ein sehr wirksamer Luftreiniger: Die Pflanzen binden Feinstaub an ihrer Blattoberfläche, nehmen Kohlenstoffdioxid auf und produzieren Sauerstoff. Kletterpflanzen können auf einem Quadratmeter Pflanzfläche eine Gesamtblattoberfläche von acht Quadratmetern erreichen. Durch die große Blattoberfläche kommt es zu einer ca. 60-prozentigen Reduktion von Feinstaub und einer ca. 40-prozentigen Filterung von Stickstoffdioxid. Besonders zur Feinstaubbindung eignen sich dabei kleinblättrige Pflanzen, wie zum Beispiel der für die wandgebundene Begrünung verwendbare Gemeine Wacholder.

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Besseres Lokalklima

Weitgehend versiegelte städtische Räume heizen sich infolge fehlender Verdunstung schnell auf; ungewollte Hitzeinseln entstehen. Dichte Fassadenbegrünung trägt durch hohe Verdunstungsleistung deutlich zur Luftbefeuchtung und somit lokal zur Abkühlung bei. Die lokale Lufttemperatur vor Fassadenbegrünung ist dabei nachgewiesen um jeweils 0,8 bis 1,3 Grad Celsius kühler als vor unbegrünten Fassaden.

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Grünes Raumwunder

Fassadenbegrünungen brauchen nur wenig Platz am Erdboden, um vertikale Flächen zu begrünen. Außerdem sind gerade an den hohen Gebäuden in der dicht bebauten inneren Stadt die begrünbaren Wand- und Fassadenflächen größer als die überbaute Grundfläche. So kann viel Fassadengrün auf wenig Raum das städtische Grün besonders gut ergänzen und zahlreiche stadtökologische und klimatische Vorteile bringen. Das saisonal unterschiedliche Aussehen der Pflanzen ist ein Charakteristikum und bereichert das Stadtbild.

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Wärmeregler

Grüne Fassaden fördern im Gebäude ein angenehmes Raumklima. An heißen Tagen bleibt der Innenraum angenehm kühl, und im Winter wird die Wärme innen gehalten. Im Sommer wirkt das Blattwerk wärmedämmend mit seinen Luftpolstern sowie durch Beschattung und Verdunstungskälte. Der Wärmedämmwert des Gebäudes verbessert sich zusätzlich merklich durch die Dämmwirkung des Substrats bei fassadengebundener Begrünung.

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Artenvielfalt in der Stadt

Wandbegrünungen bieten vielen Tieren einen Lebensraum mitten in der Stadt und erhöhen die Artenvielfalt – insbesondere, wenn das Fassadengrün aus standortgerechten, heimischen Pflanzenarten besteht. Fledermäuse und Vögel finden zum Beispiel Insekten als Nahrung, und Vögel, wie Haussperlinge, Grünfinken und Amseln, können darin brüten.

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Was macht Fassadenbegrünung?

Hamburger Beispiele

Schon seit der Antike werden Gebäude begrünt und wer offenen Auges durch Hamburg spaziert, findet an vielen Bauten eine attraktive Wandbegrünung. Vier gelungene Hamburger Beispiele sind in der Galerie vorgestellt.